Landkreis legt auf dem Brunsberg einen Mischwald an. 50 Kinder aus Sprötze sind jetzt Baumpaten

Sprötze. Sie haben alles dabei: Schäufelchen, kleine Gießkanne, Getränke und wetterfeste Kleidung. Und, ganz wichtig: ein selbstgemaltes Bild von einem Baum. 50 Kindergartenkinder aus Sprötze sind mit ihrer Erzieherin auf den Brunsberg gestiegen, um dort für den Landschaftsschutz Eichen zu pflanzen. Für 50 Bäume übernehmen die Kinder des evangelischen Waldkindergartens und des Waldspielkreises die Patenschaft, darum bekommt jeder Baum das von „seinem“ Kind gemalte Bild umgehängt. Auftraggeber ist der Landkreis Harburg, der hier im Landschaftsschutzgebiet Lohbergen–Höllental einen Eichenmischwald aufforstet. Das Projekt ist Teil des Kompensationsflächenpools des Landkreises. Bauherren, die zu ökologischen Ausgleichsmaßnahmen verpflichtet sind, aber keine Flächen dafür besitzen, können sich an diesem Pool finanziell beteiligen. Die ökologische Aufwertung des betreffenden Gebietes übernimmt der Landkreis.

Am Brunsberg soll der vorherrschende Nadelwald in einen Mischwald umgewandelt werden, der dann weitgehend sich selbst überlassen wird. Im Frühjahr waren dafür einige nicht einheimische Bäume wie Lärche oder Douglasie gefällt worden. Dies hatte in der Bevölkerung für Aufregung gesorgt. Die Sorge sei unbegründet, versichert Kreisrat Björn Hoppenstedt, denn auf den ausgelichteten Flächen solle sich naturnaher Eichenmischwald entwickeln und Lebensraum für Vogelarten wie dem bedrohten Ziegenmelker, aber auch Reptilien und Fledermäuse bieten.

Nun aber dürfen die Kinder erst einmal beim Pflanzen mithelfen. Mit Hilfe der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde, die schon die Pflanzlöcher vorgegraben haben, ist das für die Zwei- bis Fünfjährigen ein wahres Kinderspiel. Die Erwachsenen amüsieren sich darüber, dass die Bäumchen genauso alt wie die Kinder sind, aber bereits viel größer. „Mal sehen, wer schneller wächst“, scherzt Kreisrat Hoppenstedt und hofft, dass möglichst viele Kinder noch Jahre später ihr Bäumchen regelmäßig besuchen.

Zum Naturschutzeinsatz hatte auch der Naturpark Lüneburger Heide aufgerufen: Jetzt waren 550 Helfer bei 27 Arbeitseinsätzen im Gebiet des Naturparks fleißig beim Entkusseln, Pflanzen, Pflegen der Wanderwege sowie der Auswilderung einer Schleiereule. Unter den Helfern Schulklassen, Betriebe, Vereine und Bundeswehrsoldaten. Als prominente Unterstützer packten Staatssekretärin Almut Kottwitz und TV-Moderatorin Alida Gundlach an. Die Sparkassen der Landkreise Harburg, Lüneburg und Heidekreis spendeten pro Teilnehmer fünf Euro für die Umweltbildung.