Patrick Süskinds Stück hatam 14. November Premieream Harburger Theater

Harburg. Keine Melodie komme ohne Bass auf die Welt, soll Sergiu Celibadache einmal gesagt haben. Der berühmte Dirigent strich damit Balsam auf die Seelen einer vernachlässigten Spezies Orchestermusiker. Ein Bassist fällt erst auf, wenn er nicht da ist.

Erfolgsautor Patrick Süskind lässt in seinem einzigen Theaterstück „Der Kontrabass“ einen zu kurz gekommenen Musiker wüten. Der namenlose Kontrabassist sucht die Schuld seines Scheiterns und der chancenlosen Liebe zu einer Sopranistin bei diesem sperrigen Musikinstrument. Der 90 Minuten lange Monolog erklärt das Leben und die Gesellschaft.

Das Harburger Theater zeigt das Stück „Der Kontrabass“ in einer Inszenierung von Max Claessen ab dem 14. November. In Hamburg waren die Aufführungen am Schauspielhaus (2012) und an dem Kammerspielen (2013) ein Erfolg.

Stephan Schad spielt den Antihelden, der in einem schallisolierten Zimmer mit viel Bier einen tristen Nachmittag verbringt. Barfuß und im Unterhemd füllt er die Bühne aus, lamentiert, schreit und schweigt. Schad ist festes Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus, spielte in „Hiob“, „Der große Gatsby“ und „Fleisch ist mein Gemüse“ mit.

Auf der Bühne steht auch ein echter Kontrabassist: Henning Kiehn, ein theater- und musicalerfahrener Musiker, setzt dem Wortschwall des Protagonisten wortlos so kunstvoll Kontrapunkte entgegen, dass er auffällt, weil er da ist.

„Der Kontrabass“ ist für die ursprünglich im November geplante Komödie „Die Geiselnahme“ auf den Spielplan gekommen. Ob das Harburger Theater Hans Scheibners satirische Komödie in der nächsten Spielzeit zeigen wird, ist noch offen.

„Der Kontrabass“ von Patrick Süskind, Harburger Theater, Museumsplatz 2, Vorstellungen 14. bis 23. November, erhältlich unter Kartentelefon 040/428713604.