Die heiße Phase beginnt: Wer will Bürgermeister werden, wer unterstützt wen und wann äußert sich der Amtshinhaber?

Buchholz. Nicht nur der Landkreis Harburg sucht im kommenden Jahr einen neuen Landrat, auch die Stadt Buchholz muss einen neuen Bürgermeister bestimmen. Die achtjährige Amtszeit von Wilfried Geiger (parteilos) endet am 31. Oktober 2014. Da die Wahl eines neuen Bürgermeisters innerhalb von sechs Monaten vor Ablauf der Amtszeit erfolgen muss, steht als Wahltermin der 25. Mai im Raum. Aus Sicht der Verwaltung wäre das Datum ideal, da dann außer der Europawahl auch die Landratswahl ansteht. Der Stadtrat legt den Termin in seiner Sitzung am Dienstag, 26. November, fest.

Aber wer sind die Kandidaten für den Bürgermeisterposten? Amtsinhaber Wilfried Geiger selbst hat sich bisher noch nicht zu seinen Plänen geäußert, dafür spricht der CDU-Parteivorsitzende Christian Horend: „Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass er wieder antritt.“ Um aber noch mögliche weitere Bewerber zuzulassen, will die Partei mit der offiziellen Nominierung noch einige Zeit warten. Jedes der 180 Buchholzer Parteimitglieder wisse, dass im kommenden Jahr ein neuer Bürgermeister gewählt werde und könne Vorschläge für mögliche Kandidaten machen, sagt er.

In der kommenden Woche tagt der Parteivorstand, der dann einen Nominierungstermin festlegen will. „Entweder wird dieser Termin noch in diesem Jahr oder gleich zu Beginn des neuen Jahres sein.“ Bis dahin sieht die CDU keinen Grund zur Hektik, zumal mit Geiger ja bereits ein Bewerber feststehe. Theoretisch könnte sich sogar noch am Abend der Nominierungsveranstaltung ein Kandidat melden, da es in der Partei keinen Bewerbungsschluss gibt.

Einen ganzen Schritt weiter sind die Buchholzer Grünen. Bei ihnen ist es so gut wie sicher, dass der Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Joachim Zinnecker ihr Kandidat sein wird. Bei der nächsten Mitgliederversammlung soll er offiziell gekürt werden. Wie Zinnecker dem Abendblatt mitteilte, hätte dies schon am 28. Oktober geschehen sollen: „Bei der vorangegangenen Mitgliederversammlung war ich aufgefordert worden, zur nächsten Sitzung meine Kandidatur bekanntzugeben. Die Sitzung fiel wegen des Sturmtiefs ,Christian’ allerdings aus“, so Zinnecker. Die Versammlung wird am 18. November nachgeholt. Unterstützt wird der Grünenpolitiker von der Buchholzer Liste, die laut Fraktionschef Peter Eckhoff davon ausgeht, dass Zinnecker die offizielle Zustimmung der Parteimitglieder erhalten wird.

Weitaus bedeckter hält sich die Buchholzer SPD. Zwei männliche Personen seien bisher in der engeren Wahl, von denen sich einer selbst gemeldet habe und der andere empfohlen worden sei, sagt Parteivorsitzender Remo Rauber. „Wir haben ein offenes Bewerbungsverfahren, bei dem sich jeder melden oder empfehlen lassen kann.“ Auf der Mitgliederversammlung am Sonnabend, 23. November, sollen die 210 Buchholzer SPDler entscheiden, wem sie den Vorzug geben wollen.

Die Namen der Kandidaten will Rauber bewusst nicht nennen, da sich die SPD zum Stillschweigen verpflichtet hat. „Wir sind der Ansicht, dass das für alle Beteiligten der beste Weg ist.“ Gleichwohl gibt es bereits eine Empfehlung der Findungskommission, die sich aus den zwölf Mitgliedern des Ortsvereins-Vorstands zusammensetzt. Die Kommission habe sich für einen der Kandidaten entschieden, der aus ihrer Sicht die „beste Qualifikation und nötige Verwaltungserfahrung“ mitbringe, sagt Rauber. Der übernächste Schritt werde dann sein, bei den anderen Buchholzer Parteien für die Unterstützung des SPD-Kandidaten zu werben.

Auch die FDP hat sich noch nicht geeinigt, wen sie im Bürgermeisterwahlkampf unterstützt. Dabei haben sie mit dem Quereinsteiger Ronald Bohn einen Kandidaten aus eigenen Reihen. Der Immobilienkaufmann bringt seine Ambitionen auf einer privaten Internetseite zum Ausdruck. „Ich kann mir aber auch vorstellen, dass wir Herrn Geiger wieder unterstützen, sofern er nochmals kandidiert“, sagt der Ortsverbandsvorsitzende Wilhelm Pape. Vorerst hätten sich die Parteimitglieder bei ihrer Versammlung am Montag aber darauf verständigt, erst eine Entscheidung zu treffen, wenn alle Kandidaten bekannt sind. So will auch die UWG verfahren. „Bisher habe ich nur ,Seifenblasen’ vernommen, noch keine konkreten Namen“, sagt Ratsfraktionsmitglied Peter Kröger. „Herr Geiger hat sich jedenfalls uns gegenüber nicht geäußert.“ Damit ist auch kurzfristig nicht zu rechnen, denn wie Stadt-Sprecher Heinrich Helms sagt, wolle der Bürgermeister die Bekanntgabe seiner Entscheidung noch so lange es geht hinauszögern.