Ob Flüchtlinge im ehemaligen Wohnheim in der Gemeinde unterkommen, ist noch unklar

Appel. Viele Einwohner aus Appel setzen jetzt ihre Hoffnungen auf den stellvertretenden Landrat Heiner Schönecke (CDU). Sie versprechen sich von ihm, dass er sich in der Asylfrage für die Interessen des kleinen Ortes in der Samtgemeinde Hollenstedt einsetzt. In den nächsten Tagen ist ein Treffen mit dem stellvertretenden Landrat anberaumt, in dem die Einwohner ihre Sicht der Lage darlegen wollen.

Appels Bürgermeister Reinhard Kolkmann hofft, dass Schönecke so viel Einfluss hat, um den Landkreis Harburg von seinem Vorhaben abzubringen, 50 Flüchtlingen im ehemaligen Seniorenwohnheim an der Kreisstraße in Appel Asyl zu gewähren. Denn die Einwohner protestieren dagegen und fordern, die Zahl der Asylsuchenden zu reduzieren. Nur dann sei es für den Ort sozialverträglich.

„Wenn Herr Schönecke Einfluss auf den Landrat hat, dann kann er ihn jetzt noch wahrnehmen“, sagte Bürgermeister Reinhard Kolkmann. Schönecke will sich vorerst nicht äußern, wie er zu der Problematik steht. „Ich war unglücklich zu hören, dass der Bürgermeister von Appel das Gefühl hat, allein gelassen worden zu sein“, sagte er. Der CDU-Landtagsabgeordnete will zunächst mit den Einwohnern sprechen. „Danach gibt es eine Meinung von mir.“

Ob der Landkreis an seinem Vorhaben festhält, ist noch unklar. Die Gaststätte Deutsches Haus in Appel hat alternativ angeboten, einige Zimmer an den Landkreis zu vermieten, in denen Flüchtlinge wohnen können. Zugleich sollen die Bürgermeister der einzelnen Hollenstedter Gemeinden gemeinsam mit dem Samtgemeindebürgermeister Uwe Rennwald noch weitere Möglichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen ausloten.

Damit soll der Wunsch, Flüchtlinge in kleinen Gruppen dezentral in allen Gemeinden unterzubringen, erfüllt werden. Dazu ist für Donnerstag, 14. November, eine Bürgermeisterrunde anberaumt.