Weil das Vergrämungsmittel seine Wirkung verfehlt hat, wird eine Treibjagd immer wahrscheinlicher. Beratungsgespräch geplant

Buchholz. Die Wildschweine bereiten der Stadt Buchholz nach wie vor Kopfzerbrechen. Nachdem der jüngste Versuch der Jägerschaft nicht von Erfolg gekrönt war, die Tiere mit dem Vergrämungsmittel Hukinol aus dem Holm-Seppenser Steinbachtal zu vertreiben, soll jetzt eine neue Lösung her. In einem Beratungsgespräch wollen die Revierinhaber gemeinsam mit der Polizei, der Naturschutz- und der Jagdbehörde sowie der Stadt Buchholz innerhalb der kommenden zwei Wochen abklären, welche anderen Möglichkeiten es gibt. Im Raum steht beispielsweise eine Treibjagd.

„Es kommt Bewegung in die Sache“, kommentiert Kreisjägermeister Norbert Leben den derzeitigen Gesprächsstand. Zugleich hält er es für sehr ärgerlich, dass das Vergrämungsmittel seine Wirkung verfehlt hat. Mögliche Ursache dafür könnte seiner Meinung nach der starke Wind sein. „Wir dachten, das Mittel wäre die letzte Lösung.“

Im Frühjahr hatte die Stadt verkündet, dass sie den Wildschweinen mit dem Mittel Hukinol zu Leibe rücken will. Dabei handelt es sich um konzentrierten Menschenschweißgeruch, der auf Lappen geträufelt wird. Die Lappen sollten dann im Steinbachtal verteilt werden und durch ihren penetranten Geruch die Wildschweine in die Flucht schlagen. Damals war man von etwa einem Dutzend Tieren ausgegangen, die regelmäßig die Gärten der Anwohner durchpflügen. Die Stadt musste handeln, da gerade die Bachen gefährlich sind, wenn sie in Panik geraten.

Zuvor hatten die Jäger einen sogenannten Sauenfang in Betracht gezogen. Der Plan wurde jedoch wieder verworfen. In dieser Lebendfalle werden vor allem Frischlinge gefangen. Da die Bachen sich weiter vermehren, erschien dies den Jägern als wenig effektiv. Auch gab es aus einem anderen Grund Bedenken: Es widerspricht dem Berufsethos der Jäger, ein im Käfig gefangenes Tier zu erlegen. So kam das Vergrämungsmittel ins Spiel.

Da dieses Mittel nun ebenfalls nicht gewirkt hat, wird die Jagd-Lösung immer wahrscheinlicher, die Norbert Leben bereits im Frühjahr genannt hatte. Im Herbst, wenn der Mais vom Feld ist, müsse man eine Drück- oder Treibjagd ins Auge fassen, hatte er damals gesagt. Bei dieser Jagd sollen die Wildschweine aus dem Steinbachtal herausgelenkt werden, um sie anschließend erlegen zu können. Weil das Steinbachtal ein befriedetes Gebiet ist, in dem Menschen leben und Jäger nicht ohne weiteres schießen dürfen, muss ein möglicher Eingriff mit allen zuständigen Behörden genau geplant werden.