Das freie Ensemble Credo Theater inszeniert Enzo Cormann

Harburg. Der Tisch ist gedeckt für zwei. Aber auf der Bühne bleibt Schauspielerin Katja Keßler allein. In einem gewaltigen Monolog rechnet die Protagonistin des Ein-Personen-Stücks mit den Zumutungen des Lebens ab. Sie erinnert sich an die Kette der Beziehungen, die sexuellen Begierden, die Demütigungen, die Verletzungen. Der Text ist dabei auch Melodie. Das Publikum sollte gar nicht erst versuchen, jede verbale Aussage ins Letzte entschlüsseln zu wollen. Und nicht von ungefähr begleitet Annalena Steiner das Schauspiel mit dem Saxofon.

Das freie Ensemble „Credo Theater“ führt seine Inszenierung des philosophischen Stückes „Credo“ von Enzo Cormann am Freitag, 1. November, und Donnerstag, 7. November, im Helms-Saal im Archäologischen Museum Hamburg in Harburg auf. Ein Ausschnitt daraus war bei den Theatertagen Hamburg im Mut!-Theater zu sehen. Das kleine Theater im Schanzenviertel bietet freien Gruppen eine offene Bühne.

Regie bei „Credo“ führt Justus Schwerdtfeger. Bevor er sich Mitte der 1990er-Jahre der Theaterregie zuwandte, hat er als Grafiker gearbeitet, Körperbemalungsperformances in Paris inszeniert und Experimentalfilme gedreht. Der 1953 geborene französische Dramatiker und Drehbuchautor Enzo Cormann, der auch als Rockmusiker und Sozialarbeiter tätig war, schätzt den deutschen Dramatiker Heiner Müller und den Filmregisseur Rainer Werner Fassbinder.

„Credo“ (Schauspiel), Credo Theater, Freitag, 1. November, und Donnerstag, 7. November, jeweils 20 Uhr, Helms-Saal im Archäologischen Museum Hamburg in Harburg, Museumsplatz 2, Eintrittskarten: 14 bis 30 Euro, Vorverkauf im Ticketshop Phoenix Center Harburg.