Zahl der Verletzten blieb relativ niedrig. In Heimfeld wurde eine Frau von einem herabfallenden Ast am Rücken getroffen

Harburg/Umland. Orkantief „Christian“ hat sich verzogen und Spuren der Verwüstung hinterlassen. Der Verkehr auf Straße und Schiene rollte gestern, einen Tag nach dem Unwetter, auch im Süden Hamburgs und dem Umland nur eingeschränkt. Zum Glück forderte der Orkan in der Region nur wenige Verletzte. Die Asklepios Klinik in Harburg meldete, dass eine ältere Frau wegen Verletzungen an der Wirbelsäule stationär behandelt werden musste. In Heimfeld war sie von von einem herabfallenden Ast getroffen worden. Rettungskräfte aus den Landkreisen Harburg und Stade meldeten keine Verletzten.

Auch gestern noch kam es wegen Aufräumarbeiten auf Straßen und Schienen zu Verzögerungen im Berufsverkehr. Auf der Bahnstrecke zwischen Neugraben und Stade verkehrten gestern ersatzweise Busse. Menschen warteten auch auf weiteren Strecken an Bushaltestellen auf Bahnsteigen oder mussten sich im Verkehrsstau auf den Autobahnen in Richtung Stadtzentrum Hamburg gedulden. Das Orkantief „Christian“, das am Montag hauptsächlich während der Nachmittagsstunden mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h über das südliche Hamburger Umland fegte, hatte schon recht bald den Zugverkehr auf der S3- und Metronomstrecke durch umgestürzte Bäume lahmgelegt. Am Harburger Bahnhof herrschten zeitweise chaotische Zustände, weil die Fahrgäste nicht wussten, wie sie ihr Ziel erreichen konnten. In Busse, die fahren konnten, waren alle Sitz- und Stehplätze belegt.

Im Gebiet des Harburger Binnenhafens war ein Baum auf einen geparkten Pkw gestürzt, ein 100 Meter langer Bauzaun kippte am Veritaskai auf den Gehweg. Von der Fassade des Kaispeicher-Bürohauses flogen Teile zu Boden. Ein eisernes Drachen-Kunstwerk kippte samt Betonsockel aus der Erde. Beim Autohaus B&K an der Stader Straße durchbohrte ein Ast die Windschutzscheibe eines abgestellten Wagens. Und an der Hasselwerder Straße in Neuenfelde kippte gar ein Baum auf ein Haus. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

Auch in Neu Wulmstorf kippte ein Baum auf ein Auto. In Bendestorf mussten Einsatzkräfte einen umgestürzten Baum von der Jesteburger Chausee entfernen. Jesteburger Feuerwehrleute beseitigten weitere Bäume vom Machangelweg, Talweg und Seevekamp. Die Freiwillige Feuerwehr Appel zersägte einen Baum, der auf den Karlsteinweg gekippt war. Einsatzkräfte aus Buchholz beseitigten einen Baum vom Seppensener Mühlenweg. In Stöckte lag ein Baum auf dem Querweg, in Tönnhausen war der Verkehr auf dem Ilmenaudeich durch einen umgestürzten Baum blockiert. Bei Heidenau lag ein Baum auf den Bahngleisen, bei Rade versperrte ein weiterer die Autobahn A1 in Richtung Bremen. Auf der A7 war bei Ohlendorf die Fahrtrichtung Hannover behindert, ebenso die Auffahrt Egestorf. In Holm und in Winsen mussten Feuerwehrleute Ziegel auf Hausdächern sichern. In Todtglüsingen und in Over waren Bäume auf Hausdächer gekippt.

Polizei und Feuerwehr aus dem Landkreis Stade melden, dass allein auf der Bahnstrecke von und nach Hamburg sieben Bäume die Oberleitungen zerstört und die Gleise blockiert hatten. Mehr als 500 Einsätze wurden von den Rettungskräften gefahren. Der Sachschaden: mehrere Millionen Euro.