Aktion Mensch fördert Projekt für Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung

Harburg/ Lüneburg. Mehr Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen: Das ist das Ziel eines neuen Projekts der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, das Anfang Oktober angelaufen ist. Das Projekt „Inklusive Freizeitgestaltung“ konzentriert sich auf den Landkreis Harburg.

Annekathrin Heyenrath begleitet es. Die Sozialpädagogin ist Mitarbeiterin der Mobilen Assistenzdienste der Lebenshilfe im Landkreis Harburg. „Unser Ziel ist es, die Inklusion in den Alltag zu tragen und für Menschen mit Behinderungen möglichst wohnortnahe Freizeitangebote zu finden. Die daraus zunehmenden Alltagsbegegnungen helfen Zweifel und Unsicherheiten in der Gesellschaft abzubauen“, sagt Annekathrin Heyenrath, 42.

Das Projekt wird von der Organisation „Aktion Mensch“ zunächst für ein Jahr gefördert. Drei weitere Jahre werden folgen, wenn es der Lebenshilfe gelingt, Kooperationspartner aus dem Freizeitbereich zu finden, die das Projekt gemeinsam mit der Lebenshilfe umsetzen.

„Gefördert werden soll der Gedanke des Miteinander anstatt der Konkurrenz untereinander. Im künstlerischen Bereich funktioniert das großartig, weil im Besonderen Menschen mit Behinderungen eine große Kreativität besitzen“, sagt die Sozialpädagogin.

Jetzt ist sie auf der Suche nach Kooperationspartnern. „Es soll ein Netzwerk von Freizeitanbietern entstehen, die inklusiv denken und handeln. Sicher existieren bereits inklusive Gruppen, von denen wir noch nichts wissen. Um den Gedanken der Inklusion voranzutreiben, benötigen wir Unterstützung. So suchen wir neben Ansprechpartnern in Sport- und Kulturvereinen auch Inklusionspaten, das heißt, engagierte Mitglieder in den Vereinen, die angedachte Kooperationen mittragen und fördern - den Gedanken der Inklusion wollen und vorantreiben möchten.“

Zwei Partner gibt es bereits: Im Jugendfreizeitzentrum (JUZ) Hittfeld treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung zum Töpfern. Der TSV Winsen strebt eine Kooperation im Bereich Schwimmen mit der Lebenshilfe an.

Lebenshilfe-Geschäftsführer Frank Müller, zuständig für die Bereiche Wohnen und Assistenzdienste, sagt: „Inklusion ist ein Ziel, was gesellschaftliche Veränderungen notwendig macht und jeden betrifft. Zentral geht es um die Frage, wie wir alle miteinander leben wollen. Zweck des Projekts ist in erster Linie, die Behindertenrechts-Konvention in kleinen Schritten vor Ort konkret werden zu lassen.“ Inklusion werde nur gelingen, wenn sie gut vorbereitet und begleitet wird. „Es wird also ein langer Weg, der mit kleinen Schritten beginnt“, ist Müller sicher. „Auf diesem Weg sind wir auf die Unterstützung von Menschen und Vernetzung mit Organisationen angewiesen, die dieses Thema ebenso bewegt. Dabei gilt es auf allen Seiten Vorurteile und Unsicherheiten abzubauen, um mehr Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung zu ermöglichen.“

Wer Anregungen für Freizeitprojekte für Menschen mit und ohne Behinderungen gleichzeitig hat, selbst Projekte umsetzten möchte oder auf der Suche danach ist, wende sich an die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. Annekathrin Heyenrath ist zu erreichen unter Telefon 0163/2796732 oder E-Mail Inklusion-madH@lhlh.org.