25 Jahre Tagesklinik Ginsterhof: Einrichtung bietet Alternative zur stationären Versorgung

Tötensen. Die Skepsis war groß: Als sich die Tötensener Krankenhaus-Leitung dazu entschloss, in direkter Nachbarschaft eine Tagesklinik einzurichten, wusste niemand, ob sich die Institution auf dem Lande auch etablieren würde. 25 Jahre später ist der „Ginsterhof“ im Metzendorfer Weg 9 eine feste Größe in der Behandlung von Menschen in seelischen Krisen. Den runden Geburtstag feierte das Team gestern mit Gesprächen, einem Imbiss und einer Führung durch das Haus.

„Ein Blick auf die Anmeldungen zeigt anhaltend den Bedarf und das Interesse an einer Behandlung in unserer Tagesklinik“, betonte Chefärztin Maria Anna Deters in ihrer Rede. Immerhin habe sich die Zahl der Behandlungen von 2005 bis 2012 verdoppelt.

Die Tagesklinik befindet sich in einer denkmalgeschützten Villa in einigen hundert Metern Entfernung zum evangelischen Krankenhaus. Das Team behandelt Menschen zwischen 18 und 65 Jahren mit nahezu allen psychischen Erkrankungsbildern wie Depressionen, Ängsten, Zwängen, psychosomatischen Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen. Bei den vorhandenen 20 Plätzen und einer Verweildauer von acht bis zwölf Wochen betreut das Team im Durchschnitt 100 Patienten pro Jahr.

Sinn und Zweck der Institution sei es, eine Brücke zwischen dem stationären Aufenthalt und der anschließenden ambulanten Versorgung zu schlagen. Die Einrichtung biete zudem eine sinnvolle Alternative zur stationären Unterbringung. „Die Patienten werden nicht aus ihrem Alltag herausgerissen und von Familie und Umfeld getrennt“, sagte Deters. Einen Teil des Tages, die Nächte und Wochenenden verbringen die Patienten in gewohnter Umgebung. „So lassen sich therapeutische Fortschritte in das Handeln und Erleben unter Alltagsbedinungen umsetzen.“