Der Enkel reiste der Arktis-Expedition seines Großvaters von 1912 nach

Harburg . Ein Berg, der nach dem eigenen Großvater benannt ist. Ein Berg, der selbst heute noch für Google ein Geheimnis zu sein scheint, von dem nur ein paar Satellitenbilder existieren, auf denen kaum etwas zu erkennen st. Genau darauf ist der „Spiegel“-Reisejournalist Stephan Orth in dem Tagebuch seines Opas von dessen Grönlandexpedition in den Jahren 1912 und 1913 gestoßen. Der Enkel folgte den Spuren des blutsverwandten Abenteurers und reiste in die Arktis. Aus seinem Buch „Opas Eisberg“ liest Stephan Orth am Mittwoch, 30. Oktober, in der Buchhandlung am Sand in Harburg und zeigt dazu fantastisch frostige Bilder von seiner Polarfahrt.

Über Jahrzehnte lag das alte Tagebuch ungelesen im Schrank. Es berichtet von einer Arktis-Expedition, die im Jahr 1912 nicht weniger riskant war als die Südpolfahrten von Robert Falcon Scott und Roald Amundsen kurz zuvor. Roderich Fick hatte 1912 als deutscher Architekt in einer Schweizer Gruppe die Aufgabe gehabt, das Land zu vermessen. Ein Eisberg wurde nach dem Entdecker benannt: Ficks Bjerg.

Der Enkel des Tagebuch-Verfassers beschließt 100 Jahre nach dem Abenteuer, die historische Route seines Opas nachzureisen. Zwar ohne Hundeschlitten, aber die Gefahren wie Wasserspalten und Eisstürme stets im Blick. Amüsant ist, wie der Reisejournalist sich in den gleichen Posen fotografieren lässt wie sein Großvater 100 Jahre zuvor. Mit dem verkniffenen Gesicht des Opas, der nie zu lächeln schien.

Stephan Orth erzählt von seiner Reise und stellt seinem Bericht die originalen Tagebuchaufzeichnungen seines Großvaters gegenüber. Fotografien und Zeichnungen von damals und heute ergänzen das Buch.

Stephan Orth: Opas Eisberg (Lesung), Mittwoch, 30. Oktober, 19.30 Uhr, Buchhandlung am Sand in Harburg, Hölertwiete 5, Eintritt: 9 Euro, Vorverkauf: 7 Euro