In der Samtgemeinde Lühe wird ein Arbeitskreis die Vor- und Nachteile einer Fusion abwägen

Steinkirchen. Nach einer neuen Debatte zum Thema Einheitsgemeinde hat der Rat der Samtgemeinde Lühe mit elf zu sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen, weitere Gespräche zum Pro und Contra des kommunalen Zusammenschlusses zu einer Einheitsgemeinde zu führen. Damit soll der „Prozess der Meinungsbildung“ fortgeführt werden, obwohl sich die Gemeinde Steinkirchen klar gegen eine Einheitsgemeinde ausgesprochen hatte.

Damit war die Vision einer großen Altländer Kommunalhochzeit zwischen der Einheitsgemeinde Jork und der Samtgemeinde Lühe vorläufig at acta gelegt. Denn vor einem großen Altländer Zusammenschluss hätte die Wandlung der Samtgemeinde Lühe zur Einheitsgemeinde stehen sollen. Das sollte jedoch nur mit der Zustimmung aller Mitgliedsgemeinden realisiert werden. Der Gemeinderat Steinkirchen hatte im Sommer jedoch beschieden, diesen kommunalen Wandel abzulehnen. Hans Jarck (SPD), Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe hatte stets die Auffassung vertreten, dass alle sechs Mitgliedsgemeinden nur gemeinsam an diese Aufgabe gehen sollten. Völlig unverständlich sei ihm dennoch die Steinkirchener Ratsentscheidung gewesen, zumal der Diskussionsprozess noch gar nicht abgeschlossen war, sagte Jarck dem Abendblatt.

Nun beantragte der Grünen Ratsherr Edgar Schmidt in der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates, den Faden wieder aufzuknüpfen und alle Vor- und Nachteile zu wägen. Unterstützung bekam Schmidt aus den Reihen der SPD auch von Reinhard Meyer-Schmeling. Er mahnte, die Ratsmitglieder seien verpflichtet, sich umfassend zu informieren, alles andere sei undemokratisch. Grünendeichs Bürgermeister Johann Frese (CDU) hielt indessen dagegen, dass es gegen den Willen der Steinkirchener wenig zielführend sei, eine „Phantomdiskussion“ zu führen. Hans Jarck will nun zum nächsten „Arbeitskreis Einheitsgemeinde“ einladen, um den Prozess neu zu beleben.