Heute wird das zweite Tor ausgehängt. Mitte Dezember soll der Wasserweg wieder passierbar sein

Harburg. Jetzt ist die Harburger Hafenschleuse für etwa zwei Monate, bis Mitte Dezember, komplett dicht: Kein Schiff kann mehr vom Harburger Binnenhafen hinaus auf die Elbe fahren. Und umgekehrt kommt auch keines in den Binnenhafen hinein.

Die gesamte Schleuse wird für den neuen Hochwasserschutz von bisher 7,20 Meter über Normalnull (NN) auf 8,60 Meter erhöht. Deshalb müssen auch die beiden Schleusentore ausgebaut und der künftigen Höhe angepasst werden. Auch die Laufschienen der Tore müssen für die höhere Belastung verstärkt werden. Bereits im Laufe der vergangenen Woche war auf der Elbseite das äußere Schleusentor von einem Schwimmkran herausgehoben worden.

Um den Binnenhafen und die Schleusenkammer von den Hoch- und Niedrigwasserständen der Elbe zu trennen, ist zuvor auf der Elbseite eine Spundwand gerammt worden. Die beiden im Harburger Binnenhafen ansässigen Bauunternehmen HC Hagemann und Aug. Prien haben für den technisch sehr aufwendigen Auftrag eine Arbeitsgemeinschaft gebildet. Auftraggeber ist die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA). Heute soll das Schleusentor auf der Hafenseite per Kran ausgebaut werden. Die Arbeiten erfolgen voraussichtlich in der zweiten Tageshälfte. Beim Schleusentor auf der Binnenseite hatte es bei den vorbereitenden Arbeiten eine Überraschung gegeben. Taucher hatten festgestellt, dass sich die Laufschiene des Tores auf einem schadhaften Fundament befindet. Deshalb musste der gesamte Terminplan für den Schleusenumbau über den Haufen geworfen und neu durchdacht werden.

Auf die rund zwei Monate dauernde Sperrung der Schleuse haben sich etwa 40 Hafenbetriebe einstellen müssen, darunter auch die Jöhnk Werft, die Staatswerft von HPA, die Wasserschutzpolizei, die Sportbootvereine (siehe Bericht oben), die früher als sonst ins Winterquartier mussten. Und nicht zuletzt sind auch die beiden Baufirmen HC Hagemann und Aug. Prien im Wasserbau tätig und haben eigenes Interesse an einem zügigen Verlauf der Schleusenarbeit um schnellstmöglich wieder den Fahrweg zwischen Hafen und Elbe frei zu bekommen.

Die Harburger Hafenschleuse ist von 1876 bis 1880 gebaut und in den 1970er Jahren auf 117 Meter Länge und 17,5 Meter Breite vergrößert worden. Monatlich passieren etwa 700 Schiffe die Schleuse. (gip)