Mike Nitsch stellt im Kulturausschuss die positive Bilanz des kulturellen Zentrums im Quartier vor

Neugraben. Es ist eine richtige Erfolgsgeschichte, die Mike Nitsch in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses der Harburger Bezirksversammlung, den Ausschussmitgliedern auftischte. Nach dem Umzug des Kulturhauses in das BGZ Süderelbe, der, so Nitsch, „bei uns allen im Vorwege doch arge Bedenken und Vorbehalte verursacht“ hatte, geht es stetig aufwärts mit den Kursangeboten, den Besucherzahlen bei Veranstaltungen und den Teilnehmern der Kurse im Kulturhaus. „Alle unsere Sorgen, der Umzug in das BGZ könnte unserem Verein nicht gut tun, haben sich als vollkommen unbegründet erwiesen. Wir haben im BGZ seit Januar 2012 unsere Vereinsstrukturen umgestellt. Wir profitieren von unsere guten Lage und unserer Netzwerkarbeit im Quartier und haben uns zu dem kulturellen Zentrum im Süderelbe Raum entwickelt“, so Nitsch in der Sitzung. Ausschussvorsitzender Heinz Beeken (SPD) hatte Nitsch zu der Sitzung eingeladen, weil ein Förderantrag über rund 10.000 Euro des Kulturhauses vorliegt.

Zur Integration im Quartier gehören außer dem vielfältigen Kursangebot im Kulturhaus insbesondere auch die neuen Sprachkurse, ein konkretes Ergebnis der Netzwerkarbeit im Kulturhaus. „Dieses Angebot, dass Künstler in die benachbarte Schule und in die Kita gehen, und Kinder mit besonderem Förderbedarf betreuen, haben wir Anfang des Schuljahres gestartet“, so Nitsch. In Nachbarschulen beteiligt sich das Kulturhaus zudem mit kuturelen Angeboten für Schüer in der Nachmittagsbetreuung. Zudem bieten die Akteure des Kulturhauses Vereinen an, für sie als Dachorganisation zu fungieren. „Wir haben in Süderelbe viele wichtige kleine Vereine, die es aber oft nicht aus eigener Kraft schaffen, ihre Arbeit fortzuführen, weil die Vorstände überaltet sind. Diesen Vereinen bieten wir an, die Dachorganisation für sie zu machen, außerdem beteiligen wir uns am Aufbau des Stadtteilarchivs“, erklärt Nitsch.

Neue Kursformate, neue Formen der kulturellen Bildung, die zentrale Beteiligung an den Kulturtagen Süderelbe, Impulse zur Gestaltung des Stadtteils und die aktive Mitarbeit an der Verbesserung des Images des Quartiers sind ebenfalls Aufgabengebiete des Kulturhauses. Auch wenn bislang dieses gesamte Engagement im Quartier ehrenamtlich geschultert wird, „müsse die Politik jetzt entscheiden, ob der Aufwärtstrend weiter gehen soll“, so Nitsch in der öffentlichen Sitzung im Harburger Rathaus.

Derzeit wird das Kulturhaus Süderelbe mit 116.500 Euro aus den Rahmenzuweisungen für die Stadtteilkultur und aus den BGZ-Zuweisungen gefördert. Trotz steigender Einnahmen des Kulturhauses aus Kursgebühren und Veranstaltungen, kann sich der Verein aus eigener Kraft bislang noch keinen hauptamtlichen Geschäftsführerposten leisten. den bräuchte das Kulturhaus, um den Aufwärtstrend zu halten. „Wir bemühen uns jetzt um Fördergelder aus dem Quartiersfonds, damit wir eine halbe Stelle für einen Geschäftsführer ausschreiben können“, so Mike Nitsch zur Begründung seines Antrags an den Bezirk. 45 Prozent des Finanzbedarf erwirtschaftet das Kulturhaus Süderelbe inzwischen selbst, eine stolze Bilanz. Nitsch kann den Aufwärtskurs des Kulturhauses, an dem er und seine Mitstreiter hart arbeiten, auch mit Zahlen belegen. Diese Zahlen legte er nun in der Kuturausschusssitzung vor: Im Jahr 2006 verzeichnete das Kulturhaus knapp unter 3000 Besucher bei Veranstaltungen, in diesem Jahr waren es bislang etwa 7000 Besucher. Auch bei den Kursteilnehmern ist eine erhebliche Steigerung der Zahlen belegt. 2006 hatten sich 15.500 Teilnehmer gemeldet. In diesem Jahr haben 22.600 Menschen an einem der vielfältigen Kurse im Kulturhaus teilgenommen.

Zu dem Angebot gehören unter anderem verschiedene Mal-, Zeichen- und Musikkurse, spezielle Kurse für Kinder, dazu zählt auch ein Ferienangebot. Wer Lust hat, kann im Kulturhaus Süderelbe Bildhauserei lernen, Afrikanisches Trommeln wird angeboten und verschiedene Yoga- oder Thai Chi-Kurse sind im Angebot. Regelmäßig treffen sich Bücherfreunde im Literaturcafé. „Fakt ist, unser ausschließlich ehrenamtlich arbeitender Verein kann in dem Maße nicht weiter arbeiten. Wir brauchen also eine Unterstützung in Form einer halben Stelle“, sagt Nitsch.

Allerdings, so Mike Nitsch, sei ihm auch klar, dass das Kulturhaus nicht die einzige Einrichtung im Bezirk sei, die sich um Förderung aus dem Quartiersfonds bewerbe. Jetzt aber ist die Politik gefragt. Zuerst muss nun der Kulturausschuss eine Empfehlung abgeben. „Ich kann Ihnen auf jeden Fall heute schon sagen, dass wir Ihr Anliegen positiv begleiten werden“, so Heinz Beeken. Am Ende der Beratungen im Kulturausschuss und nach den Haushaltsberatungen muss die Bezirksversammlung einer Förderung aus dem Quartiersfonds zustimmen.