Öffnung am 18. Oktober. Noch blockieren Gerüste und Baumaterialien den halbseitig gesperrten Straßenabschnitt

Harburg . Die Frist läuft ab am Freitag, 18. Oktober, 18 Uhr. Danach muss die vor einem Jahr eingerichtete halbseitige Sperrung der Straße Krummholzberg in Harburg aufgehoben sein. Nach den Worten von Dietmar Thoden, beim Harburger Polizeikommissariat 46 zuständig für verkehrsbehördliche Angelegenheiten, endet mit dem Fristablauf die Genehmigung für die halbseitige Sperrung. Danach soll der Verkehr wieder in beiden Richtungen rollen. Umleitungen werden aufgehoben. Damit soll auch die Zeit der Staus auf dem Harburger Ring, der Wilstorfer Straße, der Moorstraße und dem Schloßmühlendamm vorüber sein.

Der Harburger Modehausunternehmer Klaus-Jürgen Hübner, 63, hatte die Sperr-Genehmigung erhalten für den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses auf seinem Grundstück zwischen der Fußgängerzone Lüneburger Straße und der Straße Krummholzberg. In dem fünfgeschossigen Neubau entstehen 54 Studenten-Appartements sowie im Erdgeschoss 240 Quadratmeter Ladenflächen für ein neues Hübner-Modegeschäft. Bis Jahresende soll das Gebäude fertiggestellt sein. Die ersten Studenten werden nach den Worten von Hübner voraussichtlich ab Februar 2014 einziehen können. Die Vermietung der möblierten Appartements in der Größenordnung von 27 bis 30 Quadratmeter betreibt die Firma Privatgrund Hamburg.

Am Neubau in der Fußgängerzone Lüneburger Straße 7 ist zu Wochenbeginn mit dem Rückbau des Gerüsts begonnen worden. Die jetzt zum Vorschein kommende blaue Glasfassade findet Zustimmung bei Passanten, freut sich Hübner. Im Laufe der kommenden Tage sollen auch die Gerüste an den wärmegedämmten hellen Fassaden zur Seite und zum Krummholzberg demontiert werden. Die untere Etage des Gebäudes erhält noch eine Verblendung aus Klinkersteinen. Bis zum Jahresende soll auch der Durchgang für Fußgänger zwischen Lüneburger Straße und Krummholzberg wieder geöffnet sein.

Zu Anfang der Bauarbeiten, der halbseitigen Straßensperre und der Umleitungen für Autofahrer wie auch für Radfahrer, hatte es zahlreiche Proteste auch von politischer Seite gegeben. Autofahrer mussten wegen der Sperre fortan von der Wilstorfer Straße nach rechts in den Harburger Ring abbiegen, was tagsüber zu einem mehrere Hundert Meter langen Stau über die Goldschmidtstraße hinaus führte. Die Staulage verbesserte sich auch nicht, nachdem die Polizei und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer die Ampelschaltung an der Ecke Harburger Ring/Schloßmühlendamm mit größtmöglicher Grünphase für den Harburger Ring umgestellt hatten. Dass die Polizei eine Umleitung für Radfahrer durch die Fußgängerzone Lüneburger Straße (bis zum Anschluss an die Bremer Straße) ausgeschildert und mit gelben Streifen auf dem Boden markiert hatte, stieß besonders bei der SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung auf Widerstand. „Man kann von Radfahrern erwarten, dass sie ihr Fahrrad ein kurzes Stück auch mal schieben“, hatte Fraktionsvorsitzender Jürgen Heimath gesagt, „von Autofahrern wird doch auch erwartet, dass sie zum Teil weite Umwege fahren.“ Nach den Worten von Dietmar Thoden hat die Polizei seit 1995 lediglich einen leichten Zusammenstoß eines Radfahrer und eines Fußgängers in der Fußgängerzone protokollieren müssen. Auch die Umleitung der Radfahrer habe zu keinen nennenswerten Konflikten geführt. Thoden: „Und mit dem Stau auf dem Harburger Ring war auch für Autofahrer eine nicht unerträgliche Situation entstanden. Wir haben die größtmögliche Grünphase eingestellt. Autofahrer mussten maximal drei Phasen abwarten, um durchzukommen. Viele haben diese Strecke bewusst gewählt. Sie hätten auch über die Buxtehuder Straße ausweichen können. Aber mehr Grün für den Harburger Ring ging nicht, auch die Fußgänger vor Karstadt und die Autofahrer auf den Schloßmühlendamm müssen Grün haben. Es gibt Straßenabschnitte im Hamburger Stadtgebiet, auf denen gibt es täglich Staus von dieser Länge auch ohne Umleitungsverkehr.“

Thoden sagt, dass die Umleitungen aufgehoben werden, sobald die halbseitige Sperrung beendet ist. Für Modehausunternehmer Klaus-Jürgen Hübner schlug die Sperrung auch finanziell zu Buche. Das Bezirksamt kassiert für die Sondernutzung der Fahrbahn nach Gebührenkatalog. Hübner: „Rund zwei Euro pro Quadratmeter und Woche für den Baustellenabschnitt. Weitere Gebühren fallen an für die auf Verlangen der Polizei aufzustellende Fußgängerampel. Hübner rechnet mit einer Endsumme von rund 50.000 Euro.