Für Harburgs Kulturschaffende dürfte die jüngste Sitzung des Kulturausschusses der Bezirksversammlung Harburg für einige Ernüchterung gesorgt haben.

Harburg. Nach zwei Jahren Standortsuche, nach anfangs konstruktiven Gesprächen mit der Bezirksverwaltung, die dann aber im Sande verliefen, ist das Ergebnis dürftig: Von zehn möglichen leer stehenden Gebäuden im Bezirk, ist nicht ein Gebäude geeignet für eine kulturelle Nutzung. Am Ende der Liste stand die alte Polizeiwache in der Nöldekestraße noch zur Prüfung. „Das Gebäude ist aber inzwischen verkauft. Damit sind wir aus meiner Sicht mit der Sache durch“, sagte Holger Reinberg von der Verwaltung.

Heiko Langanke, Sprecher der Initiative Südkultur, hatte dieses Ergebnis offensichtlich schon vor der Ausschusssitzung im Harburger Rathaus erwartet. „Dass es zwei Jahre dauert, bis man feststellt, dass wir keinen festen Platz für die Kulturschaffenden im Bezirk haben, empfinde ich nicht unbedingt als unbürokratisch. Für mich stellt sich nach diesem Ergebnis ganz klar die Frage, was Kulturschaffende von diesem Bezirk erwarten können“, so Langanke.

Für den Ausschuss für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung ist dieses Thema jedenfalls erst einmal erledigt, die SPD-Fraktion erklärte ihren entsprechenden Antrag für erledigt. Noch nicht erledigt ist für dem Ausschuss ein Antrag der CDU zur Sportanlage des TSV Moorburg. Der Verein hat derzeit keinen Sportplatz. Die Fläche, die für den TSV Moorburg zum Sportplatz umfunktioniert werden soll, muss zuerst vom Kampfmittel Räumdienst untersucht und möglicherweise von alten Blindgängern befreit werden. Das kann teuer werden, und der Verein ist finanziell nicht in der Lage, diese Kosten zu tragen.

Die CDU-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung ist der Auffassung, dass hier der Bezirk, beziehungsweise der Senat in der Pflicht stehen. Es könne nicht angehen, so lautet der Antrag, dass der Senat dem Stadtteil Moorburg immer mehr Probleme aufbürde wie den Schlickberg oder die Unterbringung von Ex-Sicherungsverwahrten, ohne diese Belastung zu kompensieren. Diesen Antrag will nun der Ausschuss in einer nächsten Sitzung diskutieren. Vertagt wurde ein weiterer Antrag der CDU-Fraktion in der Bezirksverwaltung, der jetzt auf der Agenda des Ausschusses stand. Die CDU will die Diskussion über die Zukunft des Neugrabener Freibades anschieben. Wieder mal geht es um die Fortführung des Betriebes. Diese Diskussion muss die Politik vor dem Hintergrund führen, dass die Zahl der Badegäste im vergangenen Sommer stark gesunken ist.