Seit 40 Jahren kommt das Ehepaar auf den Töster Flohmarkt. Auch beim Jubiläumsmarkt am Wochenende ist es dabei

Tostedt . Für die Tostedter ist er Norddeutschlands größter und bester. Der „Töster Flohmarkt“ feiert Geburtstag. Am Sonnabend, 5. Oktober, findet das Aushängeschild des Werbekreises zum 40. Mal statt. Unter die 600 Aussteller mischt sich auch – mal wieder – das Ehepaar Hahlbeck. Die Agathenburger sind so etwas wie die „Stammgäste der ersten Stunde“. Mit ihrem Stand sind sie auch diesmal wie gewohnt in der Bahnhofstraße zu finden.

Klein und beschaulich war er, der erste „Töster Flohmarkt“. Als Burkhard Gerlach 1974 zur Premiere einlud, kamen 50 Aussteller in den Himmelsweg und boten allerlei Gedöns zum Verkauf an. „Der Werbekreis hatte damals die Idee, so etwas in Tostedt auszuprobieren. Meine Frau und ich besorgten uns auf der Modemesse in Düsseldorf eine Informationsbroschüre zum Thema: Wie organisiere ich einen Flohmarkt. Und los ging’s“, erinnert sich der langjährige Marktleiter.

Mit großem Erfolg, wie sich zeigen sollte. Denn der Markt wuchs beständig. 1976 bestand die Bummelmeile bereits aus 150 Ständen. Mittlerweile ziehen sich die Tische und Buden kilometerlang durch den Ort. Besucher und Aussteller aus dem In- und Ausland sind mit von der Partie. „Viele, die einmal bei uns waren, kommen immer gerne wieder“, sagt Gerlach.

Auch Luella und Peter Hahlbeck aus Agathenburg reisen am kommenden Sonnabend wieder frühmorgens mit Sack und Pack an, um Mützen und Hüte in verschiedenen Farben, Formen und Größen an den Mann und die Frau zu bringen. „Mit unserem Stand waren wir schon in Tostedt auf dem Vieh- und Jahrmarkt als Aussteller dabei. Zwei Jahre später wurde dann der Flohmarkt ins Leben gerufen. Wir haben ihn also praktisch von der Geburt an begleitet“, erzählt Peter Hahlbeck. Von der Atmosphäre vor Ort und der Organisation ist das Ehepaar begeistert. „In all den Jahren haben wir Tostedt wirklich lieben gelernt. Dort sind durch die Bank weg alle sehr nett und umgänglich. Es macht einfach Spaß, dabei zu sein.“

Besucher des Flohmarktes finden auf ihrem Stand ausschließlich Neuware - vom „Elbsegler“ über Schirmmützen bis hin zum Anglerhut. „Hochsaison haben wir im Herbst und Winter. Dann brauchen auch diejenigen eine Mütze, die keine Sommerhüte tragen“, sagt Luella Hahlbeck.

Zunächst reisten die Agathenburger jeden Tag kreuz und quer durch die Bundesrepublik, waren in manchen Jahren auf 30 Veranstaltungen vor Ort. Auch der Verkauf auf dem Hamburger Fischmarkt war stets ein fester Termin im Kalender der leidenschaftlichen Marktfahrer. „Nach 35 Jahren war dann Schluss. Das habe ich mir von meinem Mann zum 60. Geburtstag gewünscht“, sagt die 66-Jährige. Mittlerweile sind die Agathenburger nur noch regelmäßig auf Wochenmärkten vertreten. Der einzige Flohmarkt, den sie besuchen, ist der in Tostedt.

„Wie die Familie Hahlbeck kommen auch viele andere regelmäßig zu uns, um ihre Waren anzubieten“, erzählt Anke Aldag. Sie nimmt für den Werbekreis die Standanmeldungen entgegen.

Für die Besucher bieten die Organisatoren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Parkplätze am Bahnhof und in der Zinnhütte an. Von dort können sie dann für 1,50 Euro bequem per Bus in die Ortsmitte fahren. Auch in der Buxtehuderstraße gibt es Stellplätze. „Wer dort parkt, ist auf der sicheren Seite. Falsch abgestellte Autos werden rigoros abgeschleppt“, warnt Anke Aldag. Für die Musik sorgt die „Horny Jazz Union“ am Rathaus. Die Musikvereinigung spielt in der Bahnhofstraße auf der großen Bühne. „Wieder dabei ist auch die Pankokenkapelle in der Boschhalle“, so Aldag. Für Essen und Trinken sorgen der Heimatverein, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanneskirchengemeinde. Die Vorwerk-Stiftung organisiert wieder eine Tombola. Der Erlös kommt einer gemeinnützigen Einrichtung zugute. Aldag betont: „Wer nach dem Flohmarkt immer noch Lust auf Remmidemmi hat: Das Marktgeschehen am Sande läuft Sonnabend und Sonntag. Am Sonntag haben zudem die Geschäfte in Tostedt von 12 bis 17 Uhr geöffnet“, sagt Anke Aldag. Und am Abend wird dann allen heimgeleuchtet: Der Laternenumzug des Werbekreises beginnt um 19 Uhr.