Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt stellte erste Erfolge der Initiative vor. EU fördert das Programm
Buxtehude „Wir sind Überzeugungstäter und stehen voll zu diesem Programm“, sagte Buxtehudes Erste Stadträtin Katja Oldenburg-Schmidt bei der Vorstellung erster Erfolge der Buxtehuder Bildungsoffensive (BBO). Gemeinsam mit Dirk Pohl, Leiter der Buxtehuder Volkshochschule und einem Kompetenzteam von Unternehmern und Pädagogen soll mit der BBO, die bisher mit 270.000 Euro von der Europäischen Union (EU) gefördert wurde, den Schülern eine frühe Orientierung für die spätere Berufswahl ermöglicht werden. In der BBO knüpfen die Schüler direkte Kontakte mit Paten aus Unternehmen und Betrieben in und um Buxtehude. Die sollen zwischen den Kooperationspartnern und der Wirtschaftsförderung Buxtehude weiter wachsen, um nach dem ersten erfolgreichen Jahr weitere Paten und vor allem noch mehr Schüler für das freiwillige Projekt zu gewinnen.
Die BBO ermöglicht, dass Schüler mit ihren Paten ein Jahr lang den Einstieg ins Berufsleben praxisnah vorbereiten. Die Paten investieren ihr Know how und Engagement und die Schüler lernen, im Projekt zuverlässig mit ihren Paten zusammenzuarbeiten. Die Paten haben zwar keinen Ausbildungsplatz im Rucksack, so Oldenburg-Schmidt, zeigen aber, worauf es ankommt bei der Suche nach dem Wunschberuf und wie man sich bewirbt.
„Für mich war diese Direkthilfe eine positive Überraschung, zumal ich das Glück hatte, eine Patin in meinem Wunschberuf Veranstaltungskauffrau zu finden“, sagt Monika Griguolaite aus der 10. Klasse der Buxtehuder Realschule Nord. Auch ihr Klassenkamerad Domenic Pfitzner sieht die kostenlose Hilfe als großen Vorteil, obwohl seine Patin aus einer anderen Berufsbranche kommt, als er anstrebt. „Meine Patin ist Erzieherin und ich möchte als Game-Art-Designer in die IT-Branche“, sagt der 15-jährige Realschüler. „Die gemeinsamen Seminare waren super organisiert und dass wir in öffentlichen Räumen auch die Computer für die Berufsorientierung nutzen durften, fand ich sehr hilfreich.“
„Es ist etwas ganz anderes, wenn die Paten aus der Praxis in den Schulen informieren, worauf es zum Beispiel bei den Bewerbungen ankommt, als wenn es, wie üblich im Unterricht behandelt wird", sagt Joachim Lübbeke, Leiter der Realschule Nord. Von 80 Schülern seiner Schule sind 20 im BBO-Projekt mit einem Paten aktiv.
Den Vorteil direkter Kontakte für die Nachwuchsförderung bestätigen auch die Paten Ralf Dietz von der Bäckerei Dietz und Christoph Frenzel vom Architekturbüro Frenzel, denn für viele Schüler führen diese Kontakte zu Praktika und klaren Entscheidungen für den Ausbildungsweg. Erstaunlich groß sei das Interesse an Betriebsführungen, obwohl sie morgens um 5 Uhr beginnen, so Ralf Dietz.
Als wichtiges Projekt der BBO nannte VHS-Leiter Dirk Pohl auch die Buxtehuder „Nacht der Ausbildung" bei der 20 Unternehmen Einblicke in ihre Berufsfelder gaben und 35 Ausbildungsberufe vorgestellt wurden. Rund 235 Schüler nutzten die Gelegenheit sich in den Betrieben zu informieren.