Hamburg Port Authority will die Schienen der Hafenbahn künftig regelmäßig glätten, um Lärm und Verschleiß zu verringern

Hausbruch. Anwohner der Straßen Wiedenthaler Sand und Wiedenthaler Bogen in Hausbruch sind Lärm gewohnt, insbesondere Lärm von den nahen Gleisen der Hafenbahn. Rund um die Uhr fahren hier etwa acht bis zehn Güterzüge pro Stunde mit durchschnittlich 60 km/h von und zu den Hafenbahnhöfen von Altenwerder. Während der vergangenen Tage tröteten obendrein auch noch Sirenen an einer schweren, gelb lackierten Baumaschine entlang der doppelgleisigen Strecke, die die Gleisarbeiter vor herannahenden Zügen auf dem Nebengleis zu warnen.

In diesem Streckenabschnitt der Hafenbahn, die zum Betrieb der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) gehört, gibt es viel zu tun, denn die hohe Belastung der Bahnstrecke sorgt für hohen Verschleiß an Gleisaufbau und Schienenstrang. Mit einer recht engen Kurve, sie wird auch Kreischkurve genannt, schließen die Hafenbahngleise im Bereich Hausbruch an die Harburg-Cuxhavener Gleisstrecke der Deutschen Bahn an. Die Kurve lässt die Räder der Güterzüge quietschen, was auf Abrieb und Verschleiß hindeutet.

Obwohl erst im Oktober 2011 auf einer Länge von rund 800 Metern nacheinander beide Gleise der Kreischkurve erneuert worden waren, war der Abrieb und Verschleiß inzwischen schon wieder so groß, dass der Schienenstrang mit einer speziellen Schleifmaschine geglättet werden musste. HPA-Sprecherin Sinje Pangritz: „Ziel der Schleifarbeiten war es, Riffel und Wellen, die durch die mechanische Belastung der Gleise entstehen, zu beseitigen und somit den Schallpegel und die Fahrgeräusche deutlich zu reduzieren.“

Die HPA-Sprecherin weist darauf hin, dass durch das Abschleifen der Schienen einerseits der Fahrkomfort der Züge erhöht und andererseits durch geringere Vibrationen und Erschütterungen auch der Unterbau der Gleisstrecke geschont wird. Pangritz: „Die Belastung der Schienenbefestigung verringert sich“. Und sie merkt an, dass es noch eine weitere positive Begleiterscheinungen durch die glatten Schienen gibt. Abrieb und Staubemissionen verringern sich deutlich.

Riffel und Wellen sollen in den hoch belasteten Gleisabschnitten in Zukunft möglichst gar nicht erst entstehen. Sinje Pangritz: „Um ein gleichbleibendes Ergebnis zu erzielen, hat die HPA ein Instandhaltungskonzept ausgearbeitet, dessen Bestandteil eine präventive, vorbeugende Bearbeitung der Gleisanlagen ist. Halbjährig soll nun das Gleis mit modernsten Maschinen bearbeitet werden. Dabei legt die HPA Wert auf geringe Arbeitsgeräusche der Großmaschinen.“

Die Hamburger Hafenbahn existiert bereits seit 147 Jahren und transportiert jährlich etwa 40 Millionen Tonnen Güter in den Hafen oder aus dem Hafen hinaus. Gut zwei Millionen Container werden jährlich über die Schienen der Hafenbahn gefahren. Seit 2008 hat die HPA über 125 Millionen Euro in die Anlagen der Hafenbahn investiert.