Ausgerüstet mit Arbeitshandschuhen und festem Schuhwerk zogen Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen der Grundschule Schnuckendrift kürzlich mit ihren Lehrerinnen wieder durch das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide.

Neugraben. Anlass war aber keineswegs ein gemütlicher Spaziergang, auf dem Lehrplan stand „Entkusseln“.

„Gesucht wurden Pflanzen, die nicht in unsere Heide gehören, weil sie die vom Menschen gemachte Kulturlandschaft Heide im Laufe der Zeit zerstören würden“, so Ludmila Wieczorek, die Leiterin des Naturschutz-Informationshauses „Schafstall“ in der Fischbeker Heide, das seit vielen Jahren eng mit der Schule Schnuckendrift zusammenarbeitet.

„Entkusselung“ ist der Fachbegriff für das Herausziehen junger Kiefern und Birken, die als „Pionierpflanzen“ der Heidelandschaft großen Schaden zufügen. Kindern macht es große Freude, die junge Bäume zu entfernen. Dabei entwickelt sich oft ein regelrechter Wettbewerb, wer am Ende die meisten Bäumchen vorweisen kann, welche Gruppe den größten „Haufen“ aufgeschichtet hat.

Früher übernahmen die Schäfer und ihre Heidschnucken diese Aufgaben, wenn sie auf ihren Wanderungen die Heidegebiete durchstreiften. Heute gibt es leider nur noch wenige und anzahlmäßig kleine Heidschnuckenherden, die diese Arbeit allein bei weitem nicht mehr schaffen.

Auch Naturschutzwart Manuel Krause freut sich über den Einsatz unserer Grundschüler: „Durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Schafstall und ihre Arbeit in der Heide werden die Kinder für den Schutz der Kulturlandschaft sensibilisiert, sie lernen erste Einsichten in ökologische Zusammenhänge kennen und verstehen.“

Und würden sich vielleicht auch später, wenn sie erwachsen sind und selbst Kinder haben, aneiner „Entkusselungsaktion“ beteiligen.