In Lüneburg feiert nicht nur der erneute Wahlsieger Eckhard Pols (CDU), sondern auch Julia Verlinden von den Grünen: Sie hat zum ersten Mal für den Bundestag kandidiert – und ist direkt eingezogen.

Lüneburg. Seit der Legislaturperiode 2002 bis 2005 ist der Wahlkreis damit erstmals wieder grün in Berlin vertreten. Die 34-Jährige zieht über die Landesliste in den Bundestag ein. Von Platz drei gestartet, stand ihre neue Aufgabe daher praktisch schon vor der Wahl fest.

Gefreut hat sich die Lüneburgerin am Wahlabend, enttäuscht war sie aber auch. Noch in der Nacht zu Sonntag dankte sie ihren Wählern per Internet für die zwölf Prozent Erststimmen und das Vertrauen. Gleichzeitig gab sie zu: „Wir hätten uns ein besseres Ergebnis im Bund gewünscht.“

Das liegt mit 8,4 Prozent weit unter dem Anteil der Zweitstimmen im Wahlkreis Lüneburg/ Lüchow-Dannenberg: 14,3 Prozent kreuzten die Grünen an. Jahrgang 1979, leitete die Diplom-Umweltwissenschaftlerin seit diesem Jahr das Fachgebiet Energieeffizienz im Umweltbundesamt in Dessau. Zu dem Thema hat Julia Verlinden parallel zum Beruf zwischen 2008 und 2013 promoviert, und zwar im Fach Politikwissenschaften. Schon ihre Diplomarbeit im Jahr 2005 hatte etwas mit Politik zu tun: „Wie nachhaltig ist der Bundesverkehrswegeplan?“ lautete die Fragestellung. Mit Konflikten dürfte sich die junge Frau übrigens auskennen: Sie ist mit vier Schwestern groß geworden.

Am Montag hat die neue Bundestagsabgeordnete schon die ersten Termine in Berlin wahrgenommen, das Abendblatt erwischte sie am Vormittag zu Hause in Lüneburg beim Packen. „Ich freue mich, dass wir im Vergleich zu anderen niedersächsischen Wahlkreisen ein respektables Ergebnis erzielt haben, und daran sind ganz viele beteiligt. Den Bundestrend konnten wir nicht stoppen.“ Sie freut sich dennoch auf „die Chance, eine bessere Energiewende voranzutreiben“.