Bürgermeisterwahl: „Verlierer“ aus Seevetal und Hollenstedt nehmen Stellung zum Ergebnis

Seevetal/Hollenstedt. Willi Cramer erschien am Sonntagabend in seinem Lieblingskleidungsstück, der Lederhose, zur Stimmenauszählung im Hittfelder Rathaus. „Ich bin ohne Erwartungen in die Wahl gegangen, deswegen sind die 12,9 Prozent ein schönes Ergebnis“, sagte der Einzelbewerber für die Seevetaler Bürgermeisterwahl. Der Wahlkampf sei eine tolle und intensive Zeit gewesen, und sicherlich wäre er gerne Bürgermeister geworden. „Für mich war es aber wichtig, mich nicht zu verbiegen.“ Politik sei für ihn generell ein wichtiges Thema, und das werde auch so bleiben. Was die Zukunft ansonsten noch bringe, müsse man abwarten. „Vielleicht werde ich ja noch Rockstar“, witzelte er.

Peter Metelski gab zwar seine Enttäuschung zu, sein politisches Engagement will der Kandidat der Seevetaler Freien Wähler aber nicht zurückfahren. „Ich habe mir mehr erhofft, auch von meinem Einsatz her“, sagte er. Aber die 5,2 Prozent seien nun mal nicht zu ändern. Den beiden verbliebenen Kandidaten wünscht der 57-Jährige alles Gute und vor allem einen fairen Wahlkampf. Er persönlich habe sich immer mit allen Mitbewerbern gut verstanden, und das werde sicherlich auch in Zukunft so bleiben. Eine Empfehlung für die Stichwahl will er deshalb auch nicht abgeben. „Möge der Bessere gewinnen“, sagte er diplomatisch.

André Bunkowsky aus Hollenstedt ging als einziger Kandidat ohne Parteivotum an den Start. Für 1107 Bürger wäre er die richtige Besetzung für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters gewesen. Für den Ochtmannsbrucher ist das Votum ein „beachtliches Ergebnis“: „Eine Wahl ohne die Unterstützung der etablierten Volksparteien oder Wählergruppen scheint nicht durchsetzbar. Insofern sind aus dem Stand erreichte 16,2 Prozent für mich eine große Anerkennung der getanen Arbeit.“ Für die angesetzte Stichwahl wünsche er sich und den verbliebenen Kandidaten einen sachlichen und sauberen Wahlkampf. Und für den zukünftigen Samtgemeinde-Bürgermeister? „Dass er sich fachlich qualifiziert den Interessen der Bürger annimmt und diese sachlich vertritt – eine hochanspruchsvolle Aufgabe, die höchstes persönliches und vor allem neutrales Engagement erfordert.“