An vier Stellen im Landkreis Harburg wird Trinkwasser gefördert.

Winsen. Drei davon sind als Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Auch der letzte Bereich in der Nordheide soll als Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden. Theoretisch liegt seit Ende der 90er- Jahre ein Antrag der Hamburger Wasserwerke (HWW) vor. Doch der kann bisher nicht abgeschlossen werden.

„Wenn der Landkreis das Gebiet nicht als Wasserschutzgebiet ausweist, entstehen möglicherweise Begehrlichkeiten, die unsere Grundwasservorräte gefährden“, sagt Elisabeth Bischoff (Bündnis 90/Die Grünen), „Fracking wäre so ein Thema.“ Fracking wird zur Erdgasförderung eingesetzt. Chemische Substanzen werden unter hohem Druck in den Boden gepresst. Gestein wird dadurch gesprengt und setzen das Erdgas frei. Die Chemikalien können anschließend ins Grundwasser gelangen. In Wasserschutzgebieten ist diese Vorgehensweise verboten.

Auch der Leiter der Abteilung Boden Luft Wasser beim Landkreis Harburg, Gunnar Peter, setzt sich für den Schutz des Trinkwassers ein. „Seit 1984 fördern die HWW dort Wasser. Seit den 90er-Jahren liegt außerdem ein Antrag der HWW vor, das Gebiet als Wasserschutzgebiet auszuweisen“, sagt er. Doch der liegt bisher auf Eis. Die HWW stellten den Antrag damals an die zuständige Behörde, die Bezirksregierung Lüneburg. Der ist inzwischen hinfällig. Seit 2005 ist der Landkreis für die Wasserschutzgebiete zuständig. Der kann jedoch bisher nicht handeln.

„Wir wissen nicht, wieviel Wasser aus welchen Brunnen gefördert wird“, sagt Peter. Wie groß ein Wasserschutzgebiet sei, werde jedoch durch die Wasserfördermenge bestimmt. „Wir müssen diese wissenschaftlichen Grundlagen zunächst sorgfältig erarbeiten, dann können wir das Verfahren abschließen.“