Falsche Signalsteuerung sorgt für zahlreiche Staus in Buchholz

Buchholz. Die Ampelanlagen an den wichtigen Knotenpunkten der Stadt Buchholz sind größtenteils veraltet und müssten dringend an das heutige Verkehrsaufkommen angepasst werden – so lautete die Kernaussage des Verkehrsexperten Christian Klafs. Klafs ist Prokurist des Verkehrsplanungsbüros Logos aus Hamburg, das im Auftrag der Stadt eine Verkehrsstrom- und Problemanalyse erstellt hat, deren Ergebnisse er am Mittwochabend dem Stadtplanungsausschuss präsentierte.

„Wie kann Buchholz seine Verkehrsströme besser lenken?“ Unter dieser Fragestellung ging das Büro an die Untersuchung heran, bei der sich sogleich zwei Haupt-Problembereiche herauskristallisierten: zum einen die Nord-Süd-Achse von der Hamburger Straße und Kirchenstraße über die Canteleubrücke bis zur Soltauer Straße und Lüneburger Straße, zum anderen der Bereich Mühlenwege mit dem Seppenser Mühlenweg, dem Steinbecker Mühlenweg und dem Mühlentunnel. Ein weiterer kritischer Stau-Punkt sei außerdem die Kreuzung Bremer Straße/Neue Straße, sagte Klafs. Dieses Problem könnte jedoch relativ schnell behoben werden, denn die Ampelanlage ist schlicht defekt.

Was die Ampeln an den Kreuzungen Bendestorfer Straße/Hamburger Straße und Soltauer Straße/Lindenstraße beziehungsweise Soltauer Straße/Lüneburger Straße angehe, sei vor allem ihr Alter Grund für die Staus, die sie verursachen. Teilweise sollen sich laut Klafs die Fahrtzeit durch das lange Warten sogar verdreifachen. „Wenn eine Anlage 20 Jahre alt ist, entspricht ihre Signalsteuerung nicht mehr den heutigen Erfordernissen.“

Als Maßnahmen empfahl er, die Ampeln dringend der heutigen Situation anzupassen. Möglich sei zum Beispiel der Einbau von Induktionsschleifen in die Fahrbahn, was jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden sei, oder das Anbringen einer Videoüberwachung. Auch sei es eine Überlegung wert, die Linksabbiegerspur in die Lüneburger Straße zu verlängern. An der Kreuzung Bendestorfer Straße sei es sinnvoll, die derzeitige Umlaufzeit von zwei Minuten auf 90 Sekunden zu deckeln, auch sei dort eine separate Linksabbiegerspur ratsam – diese Spur ist von der Stadtverwaltung allerdings erst kürzlich mit der Geradeaus-Spur zusammengelegt worden.

„Mit moderner Steuerung könnte die Stausituation um bis zu 15 Prozent entschärft werden“, sagte Klafs. Einen Idealzustand, bei dem alles fließt, könne man aber nicht erreichen. Als Erneuerungskosten pro Ampel nannte er 30.000 bis 50.000 Euro, was die Ausschussmitglieder zunächst nur zur Kenntnis nahmen.

Zu einer Empfehlung an den Stadtrat kam es hingegen beim Thema Lohbergenstraße. Die Politiker stimmten mehrheitlich dafür, der Empfehlung der Verwaltung zu folgen, die eine Sperrung der Schotterstraße südlich der Wiesenstraße ins Spiel gebrachte hatte. So ist die Zufahrt zur Wiesenstraße vom Fuhrenkamp aus nämlich noch gewährleistet, der Durchgangsverkehr wird herausgehalten und damit das Staub-Problem gelöst, zugleich haben die Anwohner der Wiesenstraße und der Alten Rennbahn weiterhin die Möglichkeit, ihre Ziele über den Fuhrenkamp zu erreichen. Allerdings wurde der Zusatz mit aufgenommen, dass der fast eine Million Euro teure Ausbau „schnellstmöglich“ erfolgen soll, um die Situation zu entschärfen. Bisher ist dafür das Jahr 2017 vorgesehen.