Im neuen Neugrabener Zentrum entsteht ein Mehrgenerationenplatz. Für Rowdies ist hier kein Raum

Neugraben. In letzter Zeit waren hier hauptsächlich Jugendliche zu Gast – und zwar die Sorte, die viele Anwohner ungern antreffen: Teils betrunkene Flegel sorgten lärmend und pöbelnd wiederholt für Unmut in der Nachbarschaft der Grünanlage zwischen der Neugrabener Bahnhofstraße und dem Fischbeker Holtweg. Das soll sich ändern: Anstelle des vernachlässigten Spielplatzes und des zugewachsenen Weges entsteht hier unter Federführung der Stadterneuerungsgesellschaft (steg) der „Mehrgenerationenplatz“.

Ende Oktober soll er eröffnet werden. Vorarbeiter Christopher Kruse vom Bautrupp sieht die Arbeiten gut im Plan: „Wir haben gerodet, dem Weg einen stabileren Unterbau verpasst, alte Spielgeräte saniert und auch schon ein paar neue aufgebaut“, sagt er.

Am östlichen Teil der Anlage baggern seine Leute noch fleißig, zur Bahnhofstraße hin, wo der alte Spielplatz saniert wurde, ist bereits zu sehen, wie der ganze Komplex einmal aussehen soll: Breite Wege, viel natürliches Licht und Sitzgelegenheiten. Schachtische, Fitnessangebote und eine Boule-Bahn sollen Erwachsene hierher locken, diverse Spielplätze für verschiedene Altersgruppen die Kleinen. Auch Jugendliche sollen sich ab 2014 aktiv einbringen können. Locken die neuen Sitzgelegenheiten nicht doch nur neue Rabauken an, wie einige – ungenannt bleiben wollende – Anwohner befürchten?

„Nein“, lautet die Antwort von Frauke Rinsch, Quartiersmanagerin der steg. Sie begründet die ebenso kurze wie umfassende Antwort mit der sozialen Kontrolle: „Dafür haben wir die Umgestaltung ja gemacht. Das Areal ist überall gut einsehbar und weil es ein Spielplatz ist , ist hier der Alkoholkonsum verboten. Wir setzen da auch auf die Anwohner: Wenn die etwas bemerken, sollen sie Polizei oder Ordnungsdienst alarmieren.“

Rinsch möchte die Bedenken auch nicht überbewerten: „Wir sind mit den Anwohnern im Gespräch und die allermeisten sind von dem Konzept überzeugt. Auch Vereine und Institutionen aus Neugraben beteiligen sich an der Planung. Wenn alle den Platz annehmen, geben auch alle drauf Acht.“