Zwei besondere Gäste aus dem US-Bundesstaat Massachusetts hat Lüneburgs Bürgermeister Eduard Kolle im historischen Rathaus der Hansestadt empfangen: Margaret McQuillan besuchte mit ihrem Ehemann die Heimatstadt ihrer jüdischen Vorfahren.

Lüneburg.

Das Paar kam auf Einladung der Geschichtswerkstatt Lüneburg. In der Großen Ratsstube trug Margaret McQuillan sich in das Gästebuch ein.

Im Gepäck hatte McQuillan ihr Jugendbuch „An Orange in Winter“, eine Geschichte über eine Jungenfreundschaft während der Zeit des Nationalsozialismus. Darin thematisiert die Autorin das Schicksal ihres jüdischen Vaters, Walter Less, der in den 1930er-Jahren vor den Nationalsozialisten in die USA floh. Mit ihrem Buch wolle sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich machen, dass auch in schwierigen Zeiten jeder einzelne durch kleine Gesten die Möglichkeit habe, ein Zeichen gegen Ungerechtigkeiten zu setzen, sagte McQuillan.

In der Bastei pflanzte sie einen Erinnerungsbaum für Familie Less. Dort, wo sich heute die Reichenbachstraße, die Bockelmannstraße und die Straße Am Schifferwall kreuzen, stand früher die Lüneburger Synagoge. Das Buch können Schulen in Stadt und Landkreis Lüneburg über die Geschichtswerkstatt beziehen.