Bis 30. September können Firmen, Initiativen und Vereine sich bewerben. Bezirk plant Broschüre

Harburg. Die Bewerbungsfrist für den Harburger Nachhaltigkeitspreis läuft noch bis zum 30. September. Die Initiatoren des Preises freuen sich auf viele Bewerbungen. „Ein paar sind schon da und viele sind noch in der Pipeline“, sagt Manfred Schulz, Vorsitzender der Bezirksversammlung. „Trotzdem möchten wir noch einmal mögliche Kandidaten auffordern, sich zu bewerben. Bescheidenheit ist zwar eine Tugend, aber hier fehl am Platz.“

Schulz glaubt, dass viele Institutionen, Firmen oder Vereine, die in ihrer Arbeit auch Nachhaltigkeitsprojekte verfolgen, diese Projekte für zu unbedeutend halten, um sich damit zu bewerben. „Zum Beispiel musste ich einen Tennisverein zur Kandidatur überreden. Der Club bewässert seine Plätze ohne Leitungswasser und spart mit intelligenten Ideen Strom, aber die Leute glaubten nicht, dass sie sich bewerben könnten. Dabei tut dieser Club gemessen an seinen Möglichkeiten sehr viel. Gerade kleine Firmen und Institutionen haben oft pfiffige Ideen, weil sie keine Lösungen von der Stange nehmen können.“

„Es soll bei dem Preis auch nicht nur darum gehen, ihn zu gewinnen, sondern auch darum, dass alle Beteiligten sich austauschen und vernetzen und darum, dass alle Anerkennung für ihre Leistungen finden“, sagt Jürgen Marek. Er gehört für die Gruppe Harburg21 zum Organisatorenkreis. Harburg21 ist das Pendant des Bezirks Harburg für die vielen lokalen Agenda21-Gruppen in den Umlandgemeinden. Die Agenda21 bezieht sich auf das 1992 beschlossene entwicklungs- und umweltpolitische Aktionsprogramm der UNO für das 21. Jahrhundert. Nachhaltiges Wirtschaften und Verhalten ist seither internationales Programm. Der Nachhaltigkeitsgedanke besagt, dass man sich so verhalten soll, dass Resourcen nicht stärker belastet werden, als sie sich erholen können, und das keine anderen Menschen für das Wohl einiger leiden sollten.

Vielerorts bildeten sich Gruppen und Arbeitskreise, um Nachhaltigkeit vor Ort zu propagieren. Hamburg macht seit 1994 mit. „Wir in Harburg waren eine der ersten Gruppen hamburgweit“, sagt Pensionär Marek.

„Hier in Harburg hat sich die Nachhaltigkeitsidee in vielen Bereichen durchgesetzt“, sagt Marek, „Es gibt sogar eine Einkaufszentrenkette, die auch in Harburg vertreten ist, die einen bundesweiten Nachhaltigkeitsleitfaden für ihre Zentren herausgebracht hat.“

Die Vielfalt solcher Projekte will die Gruppe Harburg21 im nächsten Jahr in einer Broschüre veröffentlichen. Der Titel soll „Gelebte Nachhaltigkeit in Harburg“ lauten. „Wir haben jetzt schon die Dokumentationen für mehr als 17 Projekte fertig und werden diese demnächst online stellen“, sagt Marek.