Die neuen Betreiber der ehemaligen „Gerichtsklause“ entrümpelten das Lokal zunächst und gestalteten es luftig und hell

Harburg. Täglich wechselnde Gerichte, wöchentlich wechselnde Autoren und Musiker: Im Harburger Kulturcafé „KommDu“ an der Buxtehuder Straße ist Abwechslung Programm. Mansen Chu und Britta Barthel betreiben ihr Lokal an der Ecke zum Bleicherweg nun schon seit einem Dreivierteljahr – und ihr Konzept kommt an.

Dass sie Gastronomie und Kulturbetrieb kombinieren wollten war den beiden klar, seit sie sich in London kennenlernten. Dort studierte die Dithmarscherin Barthel Choreografie und jobbte in einem Pub, in dem der am Bodensee aufgewachsene Chu die Küche leitete. Aus dem Arbeitsverhältnis wurde ein gemeinsamer Lebensentwurf, verwirklicht wird dieser in Harburg.

Die neuen Betreiber der ehemaligen „Gerichtsklause“ entrümpelten das Lokal zunächst und gestalteten es um einiges heller und luftiger, als die Pächter vor ihnen. Der hintere Gastraum wurde zum Veranstaltungsraum umfunktioniert. Eine Empore war dort schon vorhanden, sie ist jetzt die Bühne. Mittwochs finden Autorenlesungen statt, freitags Konzerte von Folk über Jazz und Pop bis Klassik.

Mansen Chu ist quasi in der Küche aufgewachsen. Seine Eltern betrieben ein China-Restaurant, zunächst in Kassel, dann in Süddeutschland. „Als Hauptkoch war mein Vater der Pragmatiker und meine Mutter sorgte für den kreativen Input“. Trotz dieser Vorprogrammierung machte der junge Mansen zunächst eine Tischlerlehre. Dennoch landete er nach dem Wehrdienst wieder in der Gastronomie.

Die Speisekarte hält Chu bewusst schlank: Pro Tag stehen nur zwei oder drei Gerichte darauf, aber die wechseln täglich. „Das reduziert den Stress in der Küche und ermöglicht es, jedes einzelne Gericht mit der gebotenen Aufmerksamkeit zuzubereiten“, sagt er. Gleichzeitig hätten sie durch den täglichen Wechsel ein breites Angebot. Die Einflüsse der Küche sind chinesisch und süddeutsch, von handgeschabten Spätzle bis zu asiatischen Gerichten, die man in Restaurants selten, in der privaten Rezeptesammlung chinesischer Hausfrauen allerdings häufig findet.

Das „KommDu“ öffnet morgens bereits um 7.30 Uhr. Dafür schließt es – außer an Veranstaltungstagen – auch bereits um 17 Uhr. Die warme Küche wird von Mitarbeitern und Besuchern des Amtsgerichts als Mittagstisch geschätzt. Ansonsten gibt es Kuchen und Kleinigkeiten, belegte Brötchen und Kaffeespezialitäten auf internationalem Niveau. Für den Kuchentresen und die kleinwagengroße Kaffeemaschine ist Britta Barthel verantwortlich. „Bei Kaffee bin ich eigen, da bin ich fast Fetischistin“, sagt die Barista.

Die aktuelle Speisekarte und das Programm des „KommDu“ lassen sich im Internet nachlesen. Die Web-Adresse lautet www.komm-du.de.