Geplant: wechselndes Programm vom Literaturzirkel bis zur Live-Musik

Heimfeld. Im WeltRaum kann es manchmal ganz schön eng werden. Acht Leute wuseln in dem kleinen Laden in der Nobleestraße 39 herum, schwingen Pinsel, drehen Schraubenzieher, sägen Aussparungen. Am Sonntag soll schließlich alles fertig sein. Dann eröffnet der Kultur- und Kommunikationstreff in Heimfeld mit Kaffee, Kuchen und Umsonstflohmarkt.

Die Aktivisten, die hier werkeln, hatten eigentlich größer geplant: Das ehemalige Freizeitzentrum Nöldekestraße oder mindestens das Fitze-Haus hatte der Verein im Auge gehabt. Für beide Gebäude bevorzugte der Bezirk andere Nutzer. So bescheidet man sich jetzt mit einem kleinen ehemaligen Ladengeschäft in Heimfeld, hat dafür aber einen großen Namen: WeltRaum.

Inhaltlich sind die Pläne dieselben geblieben: „Wir wollen ein selbstverwaltetes und unkommerzielles soziales Zentrum in Harburg etablieren, das Raum für Kulturarbeit und politischen Diskurs bietet“, sagt Wiebke Narmnach vom WeltRaum e.V.

„Unser Kulturbegriff ist dabei weit gefasst“, fügt WeltRaumer Florian Ruhl hinzu. „Das kann vom Literaturzirkel bis zur Live-Musik alles bedeuten. Wir sind da offen für alles, was aus der Nachbarschaft kommt.“

Einmal pro Woche, angedacht ist sonntags, soll es im WeltRaum eine offene Versammlung geben, in der das Programm der nächsten und mittleren Zukunft diskutiert wird. Deshalb sind die WeltRaumer auch zurückhaltend, was ihre eigenen Programmideen angeht: „Wir haben Konzerte, die wir veranstalten wollen und auch ein paar andere Ideen, aber wir wollen hauptsächlich den Besuchern Raum lassen, sich einzubringen.“

Am Mittwoch soll das Kultur- und Politprogramm mit einem Filmabend losgehen: Die Doku „Der große Ausverkauf“ hat die Privatisierung ehemals kommunaler Aufgaben zum Thema.

Ähnlich offen, wie bei der Kulturplanung wollen die WeltRaumer auch im politischen Diskurs sein. Nur bei einem verstehen sie keine Toleranz: „Faschistische oder rassistische Äußerungen werden hier nicht geduldet“, sagt Wiebke Narmnach.

Noch sieht es im WeltRaum aus, wie kurz nach dem Urknall. Überall suchen einzelne Elemente ihren Platz. Bis zum Sonntag allerdings soll alles fertig sein. Eröffnet wird ab 15:00 Uhr.