Grundschule Hausbruch/Lange Striepen erhält ungewöhnliche Spende im Wert von 3000 Euro

Hausbruch. Stattliche 64 Zentimeter misst der König vom Fuß bis zur Kronenspitze. Ein Monarch aus Fleisch und Blut wäre damit eher klein. Für eine Schachfigur bedeutet die Größe indes eher Gardemaß. Und sorgte am Freitagvormittag auf den Höfen der Grundschule Hausbruch/Lange Striepen für Staunen und Begeisterung bei Schülern wie Lehrern.

Beide Schulstandorte erhielten jetzt je ein Großschachspiel. Sie sind eine Spende der Geschwister Dagmar, Holger, Birgit und Petra, die auf diese Weise die Erinnerung an ihren Vater Günter Taubert lebendig halten wollen, der Ende Mai verstarb. „Unser Vater war ein leidenschaftlicher Schachspieler und wohnte nur fünf Minuten von der Schule Hausbruch entfernt, die alle von uns Vieren besucht haben. Die Idee entstand, weil er sich dem Stadtteil sehr verbunden fühlte, ebenso wie wir“, sagte Dagmar Otte, 55, dem Abendblatt. So hätten die vier Geschwister bei der Trauerfeier um Spenden gebeten und das restliche Drittel der Anschaffungskosten von insgesamt 3000 Euro schließlich selbst aufgebracht.

In den 440 Schülern soll die väterliche Begeisterung für das königliche Spiel nun fortleben. „Schach bietet Kindern großartige Möglichkeiten, vielfältige Fertigkeiten zu entwickeln und auszubauen, weil sie auf verschiedene Art gefordert werden“, weiß Schulleiterin Gudrun Wolters-Vogeler, die selbst von Kindesbeinen an dem beliebten Strategiespiel gefrönt hat.

Bei der feierlichen Übergabe der 32 Schachfiguren aus wetterbeständigem Kunststoff am Neuwiedenthaler Standort Lange Striepen hatte Siegmar Janke, Lehrer und Leiter der Schach-AG, bei der Premierenpartie im Wortsinn leichtes Spiel. Nach nur wenigen Zügen waren seiner Gegner, Roman, 9, und Heinrich, 10, schachmatt.

Dass sie ihrem Lehrer nur eine Freude machen wollten, dementierten die beiden anschließend unisono. „Die Figuren sind nur einfach ganz schön groß, da ist es etwas schwierig, den Überblick zu behalten“, sagte Roman. Doch spannend sei es allemal gewesen, weshalb man Herrn Janke schon bald zu einer Revanche bitten werde.