Kirchenkreis Hittfeld feierte ersten „Tag des offenen Friedhofs“ mit Führungen, Lesung und Musik

Hittfeld. Auf dem Hittfelder Friedhof gibt es ab sofort einen „Platz der Erinnerung“. Die Einweihung der Anlage verknüpften die Bauherren mit dem ersten „Tag des offenen Friedhofs“. Etwa 200 Besucher informierten sich während der Veranstaltung vor Ort über die deutsche Bestattungskultur.

Der Kirchenkreis Hittfeld bot Führungen über den Friedhof mit Informationen zur Geschichte sowie Musik und Lesungen an. Nach einer Andacht mit Pastor Bernhard Kuhlmann in der Kapelle weihten die Besucher den Platz offiziell ein und stellten Kerzen in die Mauer, um ihrer Verstorbenen zu gedenken.

„Platanen, Linden und ein Ahornbaum stehen noch hier auf dem Friedhof, die bei seiner Gründung im Jahr 1830 gepflanzt wurden. Zur Jesteburger Straße hin steht zudem noch ein Teil einer Weißdornhecke, die damals um den gesamten Friedhof angelegt wurde. In vorchristlicher Zeit glaubte man, dass Seelen in Weißdornhecken ruhten“, sagt Anne Becker, die für den Veranstaltungstag in alten Kirchenbüchern gestöbert und viel Geschichtliches entdeckt hatte. Sie erzählte auch, dass einst 170 Obstbäume am Rande des Friedhofes gestanden hätten, die verpachtet worden seien, um eine weitere Einnahmequelle zu erschließen.

Hannelore Meyer, Kirchenvorsteherin und Vorsitzende des Friedhofsausschusses, sowie Axel Hankotius, Leiter des Friedhofes, zeigten den Besuchern die neuere Grabanlagen auf dem Gelände - wie etwa die Baumfelder für Urnen- und Sargbestattungen und das Rosenfeld. Sie betonte: „Der Friedhof soll nicht nur ein Ort der Trauer und des Abschieds sein, sondern auch ein Ort des Verweilens und der Begegnung. Dafür habe sich das Areal vor der Friedhofskapelle angeboten.

Die Idee, eine Kerzenmauer anzulegen, guckten sich Mitglieder des Friedhofsausschusses auf der Internationalen Gartenschau ab. Gebaut hat sie dann Wolfgang Bartelt, Berater des Hittfelder Friedhofsausschuses. Neben der Mauer steht ein Seelenbrett mit der Textzeile „Licht der Liebe, Lebenslicht, Gottes Geist verlässt uns nicht“, das von Marianne Weselmann angefertigt wurde. Hannelore Meyer erklärt: „Die Schirm-Mooreiche inmitten des Platzes solle den Besuchern das Gefühl geben, behütet und beschützt zu sein.“