Bei den fast fünfstündigen Verkehrskontrollen im Bereich Harburg hat die Polizei am Mittwoch 60 Fälle festgestellt, bei denen Autofahrer Rotlichtverstöße begingen oder sich nicht an die Bestimmungen im Zusammenhang mit dem Grünen Pfeil hielten.

Harburg. Besonders schwerwiegend: An der Nartenstraße Ecke Hannoversche Straße fuhr ein niederländischer Lastzugfahrer über die dortige Ampel, obwohl diese vor mehr als zwei Sekunden auf Rot umgesprungen war. Einen Autofahrer mit deutschem Führerschein hätte neben Punkten in der Flensburger Verkehrssünderkartei und einer Geldstrafe auch ein Fahrverbot gedroht. Das muss der Rotlichtfahrer aus Holland nicht befürchten. Dafür musste der Mann vor Ort eine Sicherheitsleistung bezahlen. „Die ist in der Regel doppelt so hoch, wie das zu erwartende Bußgeld“, sagt Hauptkommissar Holger Vehren. „Es dient zur Sicherung des Verfahrens.“ Hätte man den Holländer nicht angehalten und nur sein Kennzeichen gehabt, wäre er mit dem normalen Bußgeld davon gekommen. Denn dann hätten es die deutschen Behörden einfach in Amtshilfe in Holland von den dortigen Bußgeldstellen eintreiben lassen.

Eine Sicherheitsleistung musste auch ein Bulgare zahlen, der ohne eine gültige Fahrerlaubnis zu besitzen, mit einem Auto unterwegs war. Einen Autofahrer, bei dem der Verdacht auf Fahren unter Drogeneinfluss besteht, droht ein Fahrverbot.

Die Polizei hatte die beiden Kontrollstellen gezielt ausgewählt. Die große Kreuzung an der Walter-Dudek-Brücke gilt als Unfallschwerpunkt. Vor allem Rotlichtverstöße führen hier immer wieder zu gefährlichen Situationen. Deswegen werden dort regelmäßig Rotlichtkontrollen durchgeführt. An der Nartenstraße Ecke Brücke des 17. Juni war es am 22. August zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen, ein dem ein 16 Jahre alter Lehrling von einem Betonmischer überrollt wurde und an den Verletzungen verstarb.