Die Philatelie-Vereine der Region haben ein Familienprogramm organisiert, um das „stille Hobby“ populärer zu machen

Harsefeld. Im Zeichen der Briefmarken, Sonderstempel und der Vereine der Briefmarkensammler steht die „Geest-Elbe-Posta“ am kommenden Wochenende. Der Tag der Briefmarke wird in Harsefeld zum Thema Eisenbahn gefeiert und zwei Jubiläen der Philatelisten werden Festtage gewidmet: Eine interessante Gelegenheit, für Besucher des Harsefelder Herbstmarktes, einen Abstecher in die wunderbare, manchmal wundersame Welt der Briefmarkensammler zu machen.

Bei der „Geest-Elbe-Posta“ und dem Tag der Briefmarke werden am Sonnabend, 7. September und Sonntag, 8. September, im Rathaus des Fleckens Harsefeld, Herrenstraße 25, das 75-jährige Bestehen des Vereins Poststempelgilde gefeiert. Zudem blicken die Briefmarken- und Münzenfreunde der Geest Harsefeld auf 45 Jahre Vereinsgeschichte zurück.

„Wir haben für diese zwei Tage ein abwechslungsreiches Familienprogramm vorbereitet, das nicht nur das Hobby des Briefmarkensammelns vorstellt“, sagt Günther Borchers, Vereinsvorsitzender der Briefmarken- und Münzfreunde der Geest Harsefeld.

Der passionierte Sammler von Briefmarken und allem, was zum Postwesen gehört, hat mit seinem Organisationsteam und befreundeten Vereinen das tragende Thema Eisenbahn bei der Geest-Elbe-Posta ausgewählt. So gibt es dazu nicht nur philatelistische Raritäten und Münzen sondern auch die bei Sammlern begehrten Sonderstempel in der Sonderpostfiliale im Harsefelder Rathaus. Auch eine Sondermarke mit einer historischen Dampflok wird neben sogenannten Sonderganzsachen mit verschiedenen Motiven zu haben sein.

Der Verein Buxtehuder-Harsefelder Eisenbahnfreunde präsentiert dazu die historische Opel-Draisine vor dem Rathaus.

Am Sonnabend gibt es um 9 Uhr eine Erlebnisfahrt nach Stade und zum Post- und Absenderfreistempel-Museum in der Heimatstube Assel. Rund 500 Exponate haben Günther Borchers und seine Vereinsfreunde dort zusammengetragen, die eindrucksvoll die Postgeschichte, vor allem in der Region zwischen Hamburg und Nordsee dokumentieren. Von der Marine-Schiffspost über historische Frankiermaschinen, Stempel bis hin zum ältesten Briefkasten aus Kehdingen reicht der Museumsfundus.

An beiden Tagen sind die Briefmarkenvereine Buxtehude, Harsefeld, Horneburg, Stade und Kehdingen mit Infoständen und ihren Sammlerschätzen wie Postwertzeichen, Münzen und Ansichtskarten vertreten. Auch die Mitglieder des Norddeutschen Landesverbandes der Philatelisten präsentieren sich und ihre Sammlungen beim Harsefelder Jubiläumstreffen. Zudem öffnen Händlerstände und um 15 Uhr wird der für Philatelisten interessante neue „Bochmann-Katalog“ für Maschinenstempel präsentiert.

Denn für jeden Briefmarkensammler gilt das Motto: „Ohne Stempelkunde keine Philatelie.“ Dass die Vereinsmitglieder der Poststempelgilde ihr 75-jähriges Bestehen im Rahmen der Geest-Elbe-Posta mit drei Sonderstempeln verewigen, wird viele Sammler freuen. So sind die Motive dem „Tag der Jugend“, der „Eisenbahn“ und dem Jubiläum der Poststempelgilde gewidmet.

Den Sonntag widmen die Briefmarkenfreunde dem Nachwuchs, für den sie in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring eine Jugendmeile eingerichtet haben. Dort stellen sie das interessante „stille Hobby“ mit all seinen Facetten, das Vereinsleben und die Arbeitsgemeinschaft mit den benachbarten Briefmarkenvereinen vor.

Allein 130 aktive Vereinsmitglieder hat der Verein der Harsefelder Briefmarken- und Münzenfreunde, so Borchers, der zu allen Vereinen der Region regen Kontakt hält und Austausch pflegt. „Briefmarkensammeln ist alles andere als ein Zeitvertreib für alte Leute“, sagt Borchers, der als Autor verschiedener Broschüren und Bücher zum Thema „philatelistische Sammlungen“ Interessantes zum Beispiel zur Privatpost im Landkreis Stade veröffentlicht hat. Borchers lädt Interessierte aller Altersgruppen dazu ein, sich über die regelmäßigen Tauschtage im Hotel Eichhorn sowie über Nachwuchsförderung und Jugendarbeit zu informieren.

Als enthusiastischer Ehrenamtlicher hat sich Borchers der Sammelleidenschaft verschrieben. Vor etwa vier Jahren hat er die Postsammlung aus dem Stader Technik- und Verkehrsmuseum in die Heimatstube Assel verlegt. Regelmäßig arbeitet der passionierte Sammler an der Erweiterung des Fundus und der Präsentation der historischen Zeitzeugnisse in der Ausstellung. „Immer wieder finden wir alte Postsachen, die auf irgendwelchen Speichern gelagert waren“, sagt der Vereinsvorsitzende. Vom hölzernen gelben Postschlitten bis zu historischen Uniformen der Postbeamten, von der Entwicklung der Briefmarkenautomaten bis zu einmaligen Postkartensammlungen können die Museumsbesucher die deutsche Postgeschichte verfolgen.