Organisatoren des Stadtteil-Kulturwochenendes überrascht von der großen Resonanz: „Wir rannten offene Türen ein“

Finkenwerder. Vom Flohmarkt bis zum Musikzirkus, von Ölbildern bis zu Saftpressen und von Märchenlesungen bis zu Tanzdarbietungen: Das Finkenwerder Kulturleben ist bunt und präsentiert sich am Wochenende in seiner ganzen Bandbreite: Bei der Deichpartie 2013 am Sonnabend und am Sonntag gibt es für interessierte Besucher mehr als 50 Programmpunkte an 27 verschiedenen Haltepunkten auf der Elbinsel.

Über diese Fülle sind selbst die Organisatoren überrascht. „Überall, wo wir die Idee vorstellten, rannten wir offene Türen ein“, sagt Anke Stolper, eine der Initiatorinnen der Deichpartie. „Damit hatten wir gar nicht zu rechnen gewagt.“ Die Idee zur Deichpartie war im letzte Jahr beim Nachbarschaftsfest am Auedeich entstanden. Anke Stolper, Susanne Schott, Brigitte Brauer, Werner Schultz und Tanja Ribitzki kamen darüber ins Gespräch, wie viele Kulturschaffende allein in dieser Straße zusammenkamen: Schott ist Cellistin, Brauer Bildhauerin und Schultz ist Maler.

Für das übrige Finkenwerder fielen den Nachbarn auch gleich einige Namen ein. „Es gibt so viele Schätze in Finkenwerder“, sagt Anke Stolper, „Man müsste diese Vielfalt doch einmal geballt präsentieren, dachten wir uns.“

„Wir wollten aber bewusst keinen Verein gründen und uns in Satzungskommata verirren, während die Arbeit liegen bleibt“, sagt Stolper. Deshalb wandte man sich an einen bereits bestehenden Verein: den Kulturkreis Finkenwerder. Der übernahm die Schirmherrschaft und half hier und da.

Die Deichpartie wird am Sonnabend um 11:00 Uhr ganz offiziell am Dampferanleger eröffnet. Hier wird es auch an beiden Tagen Infomaterial und Leihfahrräder geben. An beiden Tagen geht das Programm bis 17:00 Uhr.

Eine der Besonderheiten der Deichpartie ist es, Kunst auch an Orten zu präsentieren wo man sie zunächst nicht vermutet: So stellen zum Beispiel die Obstbauern Adolf Fick und Jörg Quast ihre Höfe als Galerien zur Verfügung in denen jeweils gleich mehrere Künstler und Kunsthandwerker ausstellen. Gleichzeitig stellen die Landwirte ihre Arbeit vor.

Auch „Der alte Laden von Eisen Achner“ ist so ein ungewöhnlicher Ort. Da die Finkenwerder die Galerie noch auf Jahrzehnte mit den Flügelmuttern und Senkstiften in Verbindung bringen werden, die dort einst verkauft wurden, machte man sich nicht die Mühe der Umbenennung. Drei Künstler stellen hier bei der Deichpartie aus.

Sogar eine ehemalige Hafenfähre wird zur Galerie: Auf der „MS Altenwerder“ im Kutterhafen hängen Bilder und im Motorraum werden Finkenwerder Kurzfilme gezeigt.