Na endlich! Geht doch. Endlich sagte auch ARD-Wetterfrosch Karsten Schwanke „Der Sommer kehrt zurück!“

Das freute auch Tagesthemen-Sprecher Thomas Roth, denn Schwanke hatte einige Tage vorher noch geunkt: „Der Früh-Herbst ist da.“

Ende August war das, allenfalls Zeit für den Start in den Altweiber-Sommer, dieser wunderbar versponnenen Zeit – ich weiß, nicht jeder mag diese Vielbeiner, die alles zuweben mit ihren kleinen und großen kunstvollen Netzen aus Fäden.

Doch irgendwie wollen die Leute den Herbst partout herbei reden. Denn auch in einigen Zeitungen werden die „frühen Boten des Herbstes“ ausgemacht, und das mit gar lyrischen Phrasen nach Eduard Mörickes Herbst-Gedicht: „Im Nebel ruhet noch die Welt, noch träumen Wald und Wiesen.“

Klar, die Störche sind schon weg, haben ja auch einen weiten Weg vor sich. Die einen fliegen via Spanien nach Afrika, die anderen über Israel. Dort gibt es beste Futterstellen für sie, die Route davor ist zurzeit allerdings etwas unwirtlich.

So gar nicht unwirtlich wird es aber hierzulande, wenn der Sommer zurück kehrt. Denn den Herbst, den wollen wir doch nun wirklich erst so Mitte Oktober, wenn der Wein gelesen ist und die Kartoffeln geerntet werden. Und dann bitte auch mit noch warmen Temperaturen und einem Herbstlaub in den schillerndsten Farben von grün und gelb über hell- bis purpurrot. Also: Bitte den Herbst nicht herbei reden, der kommt früh genug.