Bezirksamt plant eine temporäre Erneuerung der WC-Anlage am Wochenmarkt

Harburg. Nach schier endlosen Debatten über die optimale Platzierung und Ausgestaltung einer öffentlichen Toilettenanlage für Harburgs City scheint sich nun endlich etwas zu tun in dieser leidigen Angelegenheit. Nach eingehender baulicher Bewertung der vorhandenen WC-Anlagen am Sand und am Schiller-Denkmal liegen dem Bezirksamt jetzt Kostenschätzungen für die Umsetzung konkreter Maßnahmen vor. Sie werden über den Status eines Provisoriums aber nicht hinauskommen.

„Als Ersatz für die sanierungsbedürftige vorhandene WC-Anlage am Wochenmarkt ist geplant, zwei Container in der leer stehenden Ladefläche unterhalb des ehemaligen Blumenmarktes unterzubringen“, teilte Beatrice Göring, Sprecherin der hiesigen Verwaltung, mit. Die Container seien so konzipiert, dass darin eine öffentliche, behindertengerechte Toilette, sowie eine nur den Markbeschickern vorbehaltene WC-Anlage untergebracht werden könnten. Die Entscheidung für diese Variante fiel, weil bereits Pläne für eine generelle Neubebauung der Westseite des Sands existieren.

Besitzverhältnisse rund um den „Bolero“-Komplex sind kompliziert

Voraussetzung für die Umsetzung der geplanten baulichen Maßnahmen durch den Bezirk ist allerdings die Rückgabe des betreffenden Gebäudeteils. Zum 24. Oktober 2013 läuft der momentan noch gültige Pachtvertrag aus, erst dann kann das Bezirksamt Harburg tätig werden.

Die Besitzverhältnisse rund um den „Bolero“-Komplex an der Westseite des Wochenmarkts am Sand sind überaus kompliziert. Eigentümer des rechten Gebäudeteils ist Dieter Gallas. Die Fläche des ehemaligen Blumenmarktes vor dem „Bolero“ gehört indes einem anderen Eigentümer.

Zwar zählt die alte Markttoilette direkt neben der Treppe zum „Bolero“ bereits zum Verwaltungsvermögen des Bezirks. Doch eingebaut werden soll die neue Container-Anlage in die leer stehende Ladenfläche, die zuletzt einen Gemüsemarkt und davor lange den Plattenladen Sonnenberg beherbergte. „Deshalb soll es zu einer Übernahme seitens des Bezirksamtes kommen“, so Beatrice Göhring. Die Ausschreibung für die Bauvergabe werde bereits vorbereitet, wann die notwendigen Arbeiten beginnen, stehe aber noch nicht fest.

Für den Einbau des WC-Provisoriums wurden 150 000 Euro veranschlagt

Nach Abschluss des Einbaus der wiederverwendbaren Container soll zudem die WC-Anlage am Schillerdenkmal endgültig geschlossen und zurückgebaut, sprich zugeschüttet, werden. Auch dieser Platz galt einige Zeit als möglicher Ort für die Errichtung eines neuen Toilettensolitärs. Bis die beiden benachbarte Kreditunternehmen Sparkasse Harburg-Buxtehude und Commerzbank ihr entschiedenes Veto einlegten und dieser Plan schließlich verworfen wurde.

Für den Einbau des Container-Provisoriums sind cirka 150000 Euro veranschlagt. Hinzu kämen die die Kosten für den Rückbau der alten Toilettenanlage am Schillerdenkmal. Beide Maßnahmen werden vom Bezirksamt Harburg getragen.