Winsens Bürgermeister warnt vor „Planungen am grünen Tisch“. Kein Schallschutz vorhanden

Winsen. Bürgermeister André Wiese erteilt allzu viel Freude über möglicherweise angedachte Ertüchtigungen alter OHE-Strecken eine Absage. Die betroffenen Gleise im Bereich der Stadt Winsen seien weder elektrifiziert noch mit Schutzmaßnahmen versehen.

Der Bürgermeister reagiert mit seinen Äußerungen auf die Ankündigung von Verkehrsminister Olaf Lies, stillgelegte Bahnstrecken für den Personennahverkehr kurzerhand zu reaktivieren. „Mit einer möglichen Nutzung auch für den Personennahverkehr hat man vor einigen Jahren schon einmal versucht, uns die Ertüchtigung der OHE-Strecke schmackhaft zu machen“, sagt Wiese. „Das eigentlich Ziel war damals jedoch, die Güterzugverkehre besser an den Hamburger Hafen anzubinden. Ich frage mich jetzt, ob diese Absicht aufgegeben wurde oder nun vielleicht schrittweise doch noch verwirklicht werden soll.“ Wiese weist darauf hin, dass die Strecke eingleisig sei und nicht elektrifiziert sowie „ohne adäquate Sicherungsmaßnahmen und ohne jeden Lärm- und Erschütterungsschutz für die oft unmittelbar angrenzende Bebauung“. Das würde ohne jeden Zweifel Lärmbelästigungen für die direktenAnlieger mit sich bringen. Proteste wären programmiert.

Winsens Bürgermeister fordert anstelle der „Planungen am grünen Tisch“, die Engpässe im Schienenverkehr nachhaltig zu beseitigen und endlich die Y-Trasse zu verwirklichen.

Das Land müsse sich vor allem an Park-and-Ride- sowie an Bike-and-Ride-Anlagen beteiligen sowie an einer besseren Anbindung des Busverkehrs an Bahnhöfe.

Eine abschließende Stellungnahme habe das Rathaus jedoch noch nicht verfasst, vorher geht das Thema in die städtischen Gremien.