Nach dem Klimaschutzkonzept, dem Mobilitätskonzept und dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept ist der Bürgerhaushalt jetzt das vierte Instrument binnen kurzer Zeit, das Volkes Stimme in Buchholz transportieren soll.

Vielleicht war es den Leuten einfach zu viel des Guten und deshalb sind nur acht Besucher zur Auftaktveranstaltung zum Bürgerhaushalt erschienen.

Vielleicht gab es aber auch andere Gründe. Einer könnte sein, dass das Thema „Haushalt“ viele abgeschreckt hat, weil sie dachten, dass nur undurchschaubare Zahlenreihen zur Diskussion stehen, die doch niemand versteht. Sollte das der Fall sein, müsste ganz dringend mehr Aufklärung her – sowohl über das „Experiment Bürgerhaushalt“ selbst als auch über den städtischen Haushalt an sich.

Die Beispiele Norderstedt und Hildesheim zeigen jedoch: Selbst wenn der Bürgerhaushalt gut vermittelt wird, beziehen sich viele Vorschläge der Einwohner gar nicht auf reine Zahlen, sondern auf allgemeine Dinge. Nicht umsonst bezeichnet der Norderstedter Stadtsprecher den Bürgerhaushalt in erster Linie als Forum, um mit dem Bürger in Kontakt zu bleiben.

Trotzdem ist die Öffentlichkeitsarbeit Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Damit jeder mitreden kann, muss er zunächst in einfachen Worten erfahren, was sich hinter den Produktnamen des Haushalts verbirgt und wie die politischen Abläufe aussehen. Wenn Buchholz ernsthaft in den Bürgerhaushalt einsteigen will, sind viel mehr Informationen Voraussetzung.