Kreis erhöht Förderung für Beratungen und Heizungs-Modernisierung. Programme auch in Buchholz, Winsen und Stelle

Buchholz. Der Landkreis baut seine Förderung für energiesparende Technik in den Haushalten aus. Damit fließen noch höhere Zuschüsse an Bürger, die sich über Einbauten oder den Kauf von neuen Geräten informieren oder ihre Heizung über moderne Thermostaten besser regeln wollen. „Die Sätze für die energetische Sanierungsberatung werden von 150 auf 250 Euro erhöht und für den hydraulischen Abgleich bei den Heizungen stellt der Kreis nun 200 statt bisher 100 Euro bereit“, sagte der Erste Kreisrat Rainer Rempe am Dienstag in Buchholz. 200.000 Euro jährlich sind im Etat des Kreises vorgesehen. Das Programm, das am 1. September 2012 startete, läuft über drei Jahre.

Neben dem Kreis setzt auch die Stadt Buchholz auf das Energiesparen ihrer Einwohner. „Im Haushalt sind für 2013 und 2014 jeweils 100.000 Euro für Förderungen vorgesehen. Dabei ist das Programm bisher zeitlich nicht befristet“, sagte der Erste Stadtrat Jan-Hendrik Röhse. In Buchholz gibt es Zuschüsse beim Einbau neuer Heizungstechnik, von Fenstern sowie für die Dämmung von Häusern. Durchschnittlich erhielten die bisherigen 120 Antragsteller rund 850 Euro. „Wir haben aber auch schon ein Ein-Familienhaus mit 4200 Euro gefördert“, sagte Röhse.

Sowohl beim Kreis als auch in Buchholz sind die Kassen für Antragsteller weiter offen, so dass weitere Anträge gestellt werden können. Alle Maßnahmen sind zwischen Kreis und Gemeinden – auch Stelle und Winsen bieten eigene Programme – abgestimmt. Dabei seien die Anträge mit wenig Bürokratie verbunden und könnten zügig abgewickelt werden. „In Buchholz vergehen vom Antrag bis zur Bewilligung etwa 14 Tage, Selten wird ein Antrag abgelehnt“, sagte Röhse. Allerdings legt die Stadt Wert darauf, dass sich die Bürger vor der Entscheidung für Energiesparmaßnahmen beraten lassen.

Mit der Resonanz im ersten Jahr der Förderung ist der Kreis zufrieden. Bis Ende August wurden 2500 Förderanträge bewilligt und knapp 160.000 Euro an die Bürger überwiesen. Dabei gibt der Kreis auch jeweils 75 Euro für bis zu drei effiziente Heizungspumpen und für den Kauf eines Kühlschranks der obersten Umweltkategorie. Gerade bei Heizungen und den Kühlgeräten sieht Rempe gute Chancen zum Energiesparen. „Beide zusammen machen 95 Prozent des Verbrauchs der Haushalte aus“, so der Erste Kreisrat.

Kein Wunder: Denn bundesweit sind derzeit mehr als 70 Prozent der Öl- und Gasheizungen älter als 15 Jahre. Dagegen wurden nur 25 Prozent der Feuerungsanlagen in den vergangenen zehn Jahren eingebaut. Bilanz nach einem Jahr Förderung: Knapp 900 Mal wurden Heizungen unter anderem auch durch den Einbau neuer Pumpen modernisiert. 982 Kühlgeräte wurden ausgetauscht. „Alle Investitionen“, versichert Landkreis-Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath, „amortisieren sich innerhalb von wenigen Jahren.“

Der Kreis will jetzt noch mehr Bürger dazu bewegen, ihre Haustechnik zu verbessern. „Wir wollen die Zahl der Förderungen deutlich steigern. Darum haben wir unsere Zuschüsse ausgebaut“, sagt Rempe. Wer jetzt alle Möglichkeiten nutzt, kann bis zu 750 Euro erhalten. Gleichzeitig sinken mit den neuen Geräten die monatlich zu zahlenden Summen für Strom, Gas oder Öl. Potenzielle Abnehmer für die Fördergelder gibt es im Kreis und auch in Buchholz aber noch genug. Denn bisher beträgt die Zahl der Antragsteller trotz des zuletzt gewachsenen Interesses nur wenige Prozent aller Haushalte.

Dennoch sind die Auswirkungen bereits abzulesen. So stapeln sich am Rande von Buchholz, an der ehemaligen Deponie des Kreises, die ausgedienten Kühlschränke. 20 Container haben die Beschäftigten der Landkreis-Tochter Re-El in den vergangenen zwölf Monaten gefüllt. Re-El ist die einzige Annahmestelle des Kreises für Geräte, die nicht über den Versand- oder Fachhandel entsorgt werden. „Wir nehmen die Geräte kostenlos an und stellen Bescheinigungen aus, die beim Austausch von Geräten für die Förderung wichtig sind“, sagt Geschäftsführer Geraldo Grottke. Das Sammeln und Weiterreichen der Kühlschränke sowie von Möbeln an weiteren vier Standorten hat dabei noch einen weiteren Zweck. Re-El kann damit 30 Langzeitarbeitslose beschäftigen, die sonst kaum Chancen auf einen neuen Job hätten.