Ohne Landeszuschüsse kann die Westumgehung Hittfelds nicht gebaut werden – und damit auch keine Straße zu Dörner

Hittfeld. Während der geplante Bau der Westumfahrung bei Hittfeld zunächst ruht, beschäftigen sich der Rat und die Ausschüsse der Gemeinde Seevetal weiterhin mit der geplanten Kiesentlastungsstraße Eddelsen. Die Firma Otto Dörner will mit dieser Straße zum Kieswerk und den Deponien in Eddelsen den Verkehr auf anderen Straßen der Gemeinde entlasten. Zwingend notwendig für den Bau dieser Straße ist jedoch der Bau der geplanten Westumfahrung. An diese soll die Kiesentlastungsstraße anschließen. Am kommenden Dienstag, 27. August, berät der Ausschuss für Umwelt und Planung der Gemeinde Hittfeld über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Damit sollen die privatrechtlichen Voraussetzungen für die Kiesentlastungsstraße geschaffen werden.

Die geplante Straße soll vom Ende des Bäcker-Busch-Wegs über das Betriebsgelände der Firma Otto Dörner bis an die geplante Westumfahrung anschließen. „Mit der Straße wird der Ort Eddelsen vom Lkw-Verkehr entlastet“, sagt Andreas Schmidt von der Gemeinde Seevetal. Er geht davon aus, dass die Westumfahrung in den nächsten Jahren kommt. Für 2014 wird die Gemeinde jedoch wohl keine Fördermittel des Landes Niedersachsen erhalten (das Abendblatt berichtete). „Wir müssen uns anscheinend jedes Jahr neu um die Mittel bewerben, diese Planungsunsicherheit stößt uns sauer auf“, sagt Andreas Schmidt, „derzeit sind wir wegen der Mittel für 2014 jedoch noch im Gespräch mit dem Verkehrsministerium in Hannover.“ 3,5 Millionen kostet der Bau der geplanten Westumfahrung die Gemeinde. Mit 2,1 Millionen sollte sich eigentlich das Land Niedersachsen beteiligen. Grund für den Wegfall der Fördermittel ist eine allgemeine Reduzierung des Budgets im Straßenbau.

Die Firma Otto Dörner Kies und Deponien würde die Kiesentlastungsstraße privat bauen. Knapp eine Million würde der Bau kosten, zusätzlich würde noch eine weitere Million für eine Brücke über eine Bahnstrecke fällig werden. Laut Geschäftsführer Dr. Tilmann Quensell müssten aus Sicht der Firma drei Voraussetzungen erfüllt sein, um die Straße zu bauen. „Zunächst muss die Kreisstraße kommen, denn wir müssen in diese einmünden“, sagt Quensell. Außerdem müsse die Genehmigung für das geplante neue Kiesabbaugebiet erteilt werden. „Die liegt noch beim Landkreis, wahrscheinlich haben wir Ende des Jahres ein Ergebnis“, sagt Quensell. Wegen der Brücke über die Bahnstrecke habe er bereits einen Bauantrag gestellt. Erst wenn auch der bewilligt sei, könne mit dem Bau der Straße begonnen werden. „Wir wollen diese Voraussetzungen nächstes Jahr abarbeiten, sodass wir 2015 mit dem Bau beginnen können“, sagt Tilmann Quensell.

Die Straße wird den Planungen nach nur teilasphaltiert. An der Einmündung an der geplanten Westumfahrung sowie in der Nähe eines Hauses wird die Straße asphaltiert, der Rest wird verdichtet und befestigt. „Das ist eine gängige Praxis“, so Quensell, „damit verhindern wir die Staubentwicklung in der Nähe des Wohnhauses und dass auf die öffentliche Straße Schmutz getragen wird.“

Der Bebauungsplan für die Kiesentlastungsstraße wurde bereits im Februar von den Ortsräten in Hittfeld, Emmelndorf, Helmstorf und Lindhorst zustimmend zur Kenntnis genommen. Mitte Mai bis Mitte Juni lag er öffentlich aus. Jetzt berät der Ausschuss für Umwelt und Planung über die Stellungnahmen, die während der öffentlichen Auslegung eingegangen sind. Im September beraten der Verwaltungsausschuss und der Gemeinderat.