Bürgermeisterwahl: Kandidat André Bunkowsky wehrt sich gegen Verleumdung und erstattet Anzeige

Hollenstedt. André Bunkowsky weiß, was die Zukunft bringen soll: Der 48-jährige Kriminaloberrat will Samtgemeindebürgermeister in Hollenstedt werden, tritt am 22. September als einziger Kandidat ohne Parteivotum zur Wahl an. Doch mitten im Kampf um die Wählerstimmen holt ihn seine Vergangenheit ein: Unbekannte demontierten mehrere seiner Plakate und konstruierten mit ein paar „Zusatzinfos“ am Kreisel vor der Autobahn-Auffahrt eine Banner-Strecke. Mit Sätzen wie „Googlen Sie bevor Sie wählen“ und „Autoschieber gehören nicht hierher“ spielen sie auf das bereits vor Jahren eingestellte Ermittlungsverfahren gegen André Bunkowsky wegen Geheimnisverrats und Korruption an.

„Diese Aktion ist kein Dummer-Jungen-Streich, sondern eine geplante und gezielte Aktion, die frontal gegen meine Person gerichtet ist. Sie bezieht sich eindeutig auf die in der Presse kolportierten Verdächtigungen, die schon damals eine falsche Verbindung zwischen mir und einer nie existenten Straftat herstellen sollten. Alle damals erhobenen Verdächtigungen waren erkennbar politisch motiviert und richteten sich gegen mich in meiner damaligen Funktion als Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Hamburg“, erklärt Bunkowsky.

Damals lastete ihm die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg an, Halterdaten eines Wagens an einen Freund übergeben und dafür eine Gegenleistung erhalten zu haben. Im Ergebnis heißt das: Korruption. Dass besagter Freund von der Staatsanwaltschaft Oldenburg im Rahmen von Ermittlungen gegen eine Autoschieber-Bande überwacht wurde, davon will Bunkowksy erst sehr viel später erfahren haben.

Nach sorgfältiger Prüfung seitens der Justiz - und weil der einzige Zeuge an einem Herzleiden verstarb, bevor er Bunkowsky mit seiner Aussage hätte entlasten können - stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein. „Sie hat klargemacht, dass es nicht einmal einen Hinweis auf eine Straftat gab, alle damaligen Vorwürfe sind daher restlos entkräftet. Dass dieses für mich vollständig entlastende Ergebnis journalistisch nicht ebenso umfangreich und klar dargestellt wurde, hat mir nicht gefallen, ändert aber nichts an den Tatsachen“, sagt der Hollenstedter Diplom-Verwaltungswirt.

Gern hätte er dieses Thema endgültig zu den Akten gelegt. Insbesondere, weil sich das Verfahren damals auch dramatisch auf seine Gesundheit ausgewirkt hat. Bunkowsky erlitt einen Burnout, kämpfte mit Depressionen. „Das war eine schwere Zeit, die sich nicht wiederholen muss“, sagt er. Deshalb werde er entschlossen gegen solche „inakzeptablen Entgleisungen“ vorgehen. Bei der Polizei Tostedt habe er bereits Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet - wegen Verleumdung gegen Personen des politischen Lebens, übler Nachrede, Sachbeschädigung und Diebstahl. Hinweise auf eine Täterschaft habe er bislang allerdings nicht.

André Bunkowsky gibt sich kämpferisch: „Wer denkt, dass mich derartige Aktionen von der Kandidatur als Samtgemeindebürgermeister abbringen, der hat sich schwer getäuscht. Im Gegenteil: Wer zum Mittel der Diffamierung greift, der diskreditiert sich selbst.“