Ein 33-jähriger Familienvater, Betreiber einer kleinen Firma im Harburger Binnenhafen, ist in der Nacht zu Sonnabend nach einem Sturz von seiner Schute „Hamica“ im Hafenwasser ertrunken.

Harburg. Zwei seiner Mitarbeiter hatten noch vergeblich nach ihm gesucht. Feuerwehrtaucher bargen den Leichnam später.

Noch ist unklar, warum der 33-Jährige ertrank. Nach Auskunft seiner Mitarbeiter hatte Lukasz Z. am Abend vom Achterschiff zu seiner Kammer auf dem Vorschiff gehen wollen. K., der aus Polen stammte und dessen Familie dort auch lebt, wohnte auf dem Binnenschiff, dass er direkt naben dem Hausboot des Sängers Gunter Gabriel am Lotsekai festgemacht hatte.

Vermutlich verlor K. das Gleichgewicht, stürzte dann von Bord der Schute ins Wasser. Seine Mitarbeiter sprangen hinterher, suchten die Wasseroberfläche nach ihm ab – und riefen dann die professionellen Retter. Die trafen die durchnässten Männer am Ufer an. Den Polen, die offenbar kein Deutsch sprechen, gelang es jedoch nicht, den Rettern klar zu machen, dass ein weiterer Mann im Wasser war. Die Rettungskräfte waren bereits im Begriff, zurück zum Stützpunkt zu fahren, als ein weiterer Mann, der sowohl Deutsch- als auch Polnischkenntnisse besitzt, vor Ort eintraf und die Dramatik der Lage erklärte.

Sofort stiegen Taucher ins Wasser. Gegen 22 Uhr entdeckten sie die Leiche des 33-Jährigen. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Reanimationsversuche blieben erfolglos.

Ein Pastor der polnischen St. Joseph-Kirche wurde eingeschaltet. Er übernahm die Aufgabe, die Verwandten des Ertrunkenen über das Geschehene zu informieren. Die Ehefrau des 33-Jähriger ist offenbar schwanger, das Paar hat bereits ein neunjähriges Kind.

Der Leichnam des 33-Jährigen soll nun in der Rechtsmedizin an der Uni-Klinik Eppendorf untersucht werden. Dort gilt es, zu klären, warum Lukasz Z. über Bord ging und warum er sich nicht ans Ufer retten konnte. Erste Vermutung: Strömung könnte ihn unter seine eigene Schute oder das Hausboot von Gunter Gabriel gezogen haben.

Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um die Mitarbeiter des Mannes. Die Ermittlungen der Wasserschutzpolizei zur Klärung der Unglücksursache dauern an.