An den Tagen der Industriekultur am Wasser kann auch der Mulchkran in Aktion besichtigt werden

Harburg/ Lüneburg. Mehr als 100 unbekannte und verborgene Industriedenkmäler am Wasser öffnen am Sonnabend und Sonntag, 17. und 18. August, in der Metropolregion Hamburg ihre Türen für Besucher: Häfen und Schleusen, Mühlen und Brücken, Fabriken und Kraftwerke. An den Tagen der Industriekultur am Wasser wird die Technik und Geschichte von bedeutenden Industriedenkmälern in und um Harburg erlebbar.

An beiden Tagen öffnet die Kulturwerkstatt den Kulturkran am Lotsekai. Jeweils von 11 bis 18 Uhr gibt es ein spannendes Programm rund um den 1972 erbauten Kran. Lasten werden am Haken gehoben und gesenkt, während der Vorführungen kann der Kran besichtigt werden. Kinder dürfen einmal Kranführer sein und ihn in der Malwerkstatt abbilden. Außerdem gibt es Informationen zur Geschichte, Renovierung und Zukunft des Kulturkrans auf dem Kran und im angrenzenden Eisenbahnwaggon. Am Sonnabend gibt es außerdem einen Barkassenshuttle von den Landungsbrücken zum Kanalplatz im Harburger Hafen und zurück. Eine Fahrt kostet neun Euro, ein Hin- und Rückfahrticket 13 Euro pro Person. Kinder zahlen jeweils die Hälfte. Bei Folk, Rock und Blues klingt der Sonnabend mit dem Duo Brockmann und Jensen aus. Von 19 bis 21 Uhr spielt die Band Selbstkomponiertes und eigenwillige Coverversionen unter dem Kran. Der Eintritt kostet sechs Euro.

An den Tagen der Industriekultur am Wasser geöffnet ist auch die Wassermühle Karoxbostel bei Seevetal im Landkreis Harburg. Zur historischen Wassermühle gehören neben den Mühlenteichen, einem Sägewerk und verschiedenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden auch die seit 1783 erhaltenen Mühlenbücher. Die Wassermühle Karoxbostel wird gerade umfassend saniert. Auch in Hanstedt öffnet die Wassermühle ihre Tore, sie stammt aus dem Jahr 1835 und ist 1900 und 1920 erweitert worden.

Das Freilichtmuseum am Kiekeberg präsentiert seine Außenstelle, die Amtswassermühle in Moisburg von 1723. Sie gehört zu den letzten funktionstüchtigen traditionellen Mühlen in Norddeutschland. Das dritte Industriedenkmal im Landkreis Harburg wurde nicht vom Wasser angetrieben. Wasser benötigten die Arbeiter im Klinkerwerk Rusch in Drochtersen um die Steine nach Hamburg zu transportieren. Das 1881 gegründete Klinkerwerk ist unverändert in Betrieb. Als letzte Ziegelei in der Region werden die Steine hier in mit Steinkohle befeuerten Ringöfen gebrannt. Vor allem zur Reparatur von älteren Gebäuden werden die Klinkerziegel benötigt.

In Lüneburg bieten Schüler Führungen durch den Wasserturm an, außerdem ist dort eine Ausstellung über den Architekten des Bauwerks sowie die Wasserversorgung der Stadt zu sehen. Der Blick von der Aussichtsplattform ist zudem der beste, den es in Lüneburg gibt. Beteiligt ist natürlich auch der Alte Hafen in Lüneburg mit seinem Alten Kran. Am Sonnabend und Sonntag starten zudem Führungen zum Thema „Hanse, Handel, Ilmenau“ entlang der Ilmenau, dem mittelalterlichen Handelsweg. Sie beginnen am Sonnabend um 10.30 Uhr, 14.30 Uhr und 16 Uhr sowie am Sonntag um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr. Die Tourist-Information bittet um Anmeldung unter der kostenfreien Rufnummer 0800-2205005.

Zu den Touren gehört auch die Besichtigung des Alten Krans von innen, mit dem früher die Waren vom Schiff aufs Land gehievt wurden und umgekehrt. Lüneburg hat sein Salz vor allem nach Lübeck verschifft und dort aus nach ganz Nordeuropa.

In Scharnebeck bei Lüneburg lohnt das Schiffshebewerk einen Besuch, 1976 als größtes der Welt in Betrieb genommen. Der Schiffsaufzug überwindet einen Höhenunterschied von 38 Metern, und wer mag, kann selbst eine Fahrt in einem der Tröge erleben.

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