Polizei fasste jugendliche Räuber in einem Imbiss in Jesteburg

Buchholz. Es war ein durchaus spektakulärer Raub: Am Morgen des 2. August, gegen 8.45 Uhr, hatten zwei unmaskierte Täter ein Juweliergeschäft in Tostedt überfallen und reiche Beute gemacht. Von der sollten sie allerdings nicht lange etwas haben: Zuerst brachten sie tausende Euro unter die Leute, nun sitzen sie in U-Haft.

Die Ermittler waren dem 17-jährigen Jesteburger und dem 19-jährigen Hamburger bereits wenige Tage nach der Tat auf die Spur gekommen. Der Aufenthaltsort der Jugendlichen war jedoch zunächst nicht bekannt. Nach einem Hinweis konnten Beamte der Wache in Buchholz die überraschten Täter dann widerstandslos am Abend in einem Imbiss in Jesteburg festnehmen. Nach den bisherigen Ermittlungen und eigenen Aussagen hatten die Täter sich unmittelbar nach der Tat mit einem Taxi von Tostedt nach Bremen fahren lassen. Dem Taxifahrer gaben sie neben dem Fahrpreis von 155 Euro noch großzügig 45 Euro Trinkgeld.

Von Bremen aus ging es dann mit dem Zug über Hamburg nach Berlin. Hier logierten die Männer in hochpreisigen Hotels. Mit der Beute machten sie einen ausgiebigen Einkaufsbummel. Die geständigen Täter gaben an, dass sie sich im Internet über die Vorgehensweise für Raubüberfälle vorher informiert hätten. Deshalb hätten sie auch Masken angefertigt, die sie jedoch bei der Aufregung vergessen hatten überzuziehen. Vor Ort gingen die beiden Jungtäter dann allerdings mit einiger Brutalität zu Werke: Sie fesselten einen Angestellten, plünderten den Tresor, flüchteten zu Fuß in Richtung der Triftstraße. Dort stiegen sie vermutlich in ein Auto, mit dem sie zunächst weiter flüchteten. Möglicherweise bestiegen sie auch direkt das Taxi, mit dem sie dann nach Bremen gebracht wurden. Die Polizei fahndete mit Hubschrauber und 15 Streifenwagen, zunächst wie berichtet vergeblich.

Bei der Durchsuchung ihrer Sachen fanden die Ermittler nun aber nur noch einen kleinen Restbetrag der Beute. Den Hauptteil von mehreren tausend Euro wollen die Jugendlichen in Berlin ausgegeben haben. Die Täter wurden bereits am Sonnabend einem Haftrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stade Haftbefehle erließ.