Dr. Jan Kreuch, 34, übernimmt eine halbe Stelle in der 900-Mitglieder zählenden Gemeinde

Bendestorf. Nach fünfmonatiger Vakanzzeit haben die Bendestorfer wieder einen Pastor, nachdem Pastor Wolfgang Heitmann im März in den Ruhestand gegangen war. „Ich freue mich auf Bendestorf, die Menschen sind offen und freundlich“, sagt der neue Pastor Dr. Jan Kreuch, 34. So offen die Menschen nach seinem ersten Gottesdienst am vergangenen Sonntag auf ihn zugegangen sind, so freundlich hat er auch die erste Kirchenvorstands-Sitzung erlebt. „Gemeinsam wollen wir jetzt im Kirchenvorstand sehen, wo wir als Gemeinde stehen, welche Angebote bleiben sollen und was wir uns wünschen, wir wollen Ideen und Anregungen sammeln und auch neue Konzepte erarbeiten“, sagt Kreuch. Den Bendestorfern etwas überstülpen möchte er nicht. Jan Kreuch freut sich auf die vielfältigen Aufgaben als Gemeindepastor und die Begegnungen mit den Menschen. Er übernimmt in der 900-Mitglieder zählenden Gemeinde eine halbe Stelle, die zu einem Viertel vom Förderverein „Kirche in Bendestorf“ finanziert wird. Ab Schulhalbjahr 2013/14 wird er zudem Religion an einer allgemeinbildenden Schule unterrichten.

Jan Kreuch hat Theologie in Göttingen und Hamburg studiert und sein Vikariat in Frielingen, Horst und Meyenfeld bei Hannover absolviert, bevor er in Hamburg promovierte. Vier Jahre war er Schulpastor an der Kooperativen Gesamtschule in Neustadt am Rübenberge im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf. „Der Unterricht hat mir Spaß gemacht. Es ist spannend, mit Jugendlichen zu arbeiten und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Sie haben viele Fragen, entwickeln sich schnell, sind lebendig und stolpern auch immer wieder.“ An der Schule war er intensiv als Seelsorger gefragt, als sich Robert Enke, Torhüter des Fußballvereins Hannover 96, das Leben nahm. „Das passierte nur etwa vier Kilometer entfernt von unserer Schule. Zudem hatte Robert Enke sich ehrenamtlich an der Schule engagiert, er bedeutete vielen Schülern etwas. Da brauchten die Schüler Hilfe.“

Sein Wunsch, einmal Pastor zu werden, entwickelte sich nach der Konfirmandenzeit. „Das war die Zeit von ausländerfeindlichen Übergriffen in Hoyerswerda, Rostock oder auch Mölln Anfang der 90er-Jahre. Da war mir klar, wo es hinführen kann, wenn man weder Nächstenliebe noch Feindesliebe praktiziert und den Blick auf den Menschen verliert.“

Derzeit wird das Pfarrhaus renoviert, so dass Jan Kreuch erst Mitte August nach Bendestorf ziehen wird. Jan Kreuch. Er ist ledig, liebt die Natur, und freut sich darauf, Bendestorf und die Umgebung zu erkunden.