Melanie Leonhard, Harburgs Stadthistorikerin in spe, wirbt für eine Dauerausstellung im Gewölbe. Dazu arbeitet das Museum mit dem neuen Schlosseigentümer zusammen.

Harburg. Die Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete und Historikerin Melanie Leonhard (SPD) wird ab dem 1. Oktober neue Leiterin der Harburger Stadtgeschichte am Helms-Museum. Die Stelle ist seit September 2012 vakant. Die 36 Jahre alte Harburgerin wird damit Nachfolgerin von Sibylle Küttner. Melanie Leonhard ist zurzeit noch bei einem Schifffahrtsunternehmen beschäftigt.

Ihre neue Rolle hat Harburgs Stadthistorikerin in spe bereits am Montag für die Dauer einer Dreiviertelstunde übernommen: Bei dem Besuch des Hamburger SPD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel in Harburg erläuterte Melanie Leonhard die historische Bedeutung des Harburger Schlosses.

Das Archäologische Museum Hamburg, zu dem das Helms-Museum gehört, verfolgt das Ziel, in dem Schlosskellergewölbe eine Dauerausstellung einzurichten und es damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu arbeitet das Museum mit dem neuen Schlosseigentümer, dem Garten- und Landschaftsbauunternehmer Norbert Heymann, zusammen.

Das Kellergewölbe mit seinen tavernenartigen Deckenverzierungen stammt aus dem 12. Jahrhundert, vermutlich wurde es sogar im 11. Jahrhundert gebaut. Der Keller des Harburger Schlosses sei höchstwahrscheinlich das älteste Profanbauwerk Hamburgs, so Melanie Leonhard, also das älteste bekannte nicht-kirchliche Bauwerk der Freien und Hansestadt. Die Archäologen sind zuversichtlich, bei einer Grabung im Keller auf noch ältere Spuren der Hamburger Entwicklungsgeschichte zu stoßen.

500.000 Euro würde die Dauerausstellung nach den Plänen des Archäologischen Museums Hamburg im Harburger Schloss, in dem zurzeit Wohnungen saniert werden, kosten. Die Stadt, das Museum und zwei Sponsoren könnten das Geld aufbringen, hofft Melanie Leonhard. Harburg hofft auf den "Dressel-Effekt": Nach einem früheren Besuch des SPD-Fraktionsvorsitzenden wurde das Geld für die lang erwartete Modernisierung des Harburger Theaters frei.