Erst beim dritten Anlauf fand Karsten Kopf den Brunsberg. Sein Lieblingsplatz war entdeckt

Buchholz . Sonntags Früh mit dem Mountainbike den Brunsberg erklimmen, das ist für Karsten Kopf Entspannung pur. "Wenn meine Familie noch schläft, setze ich mich aufs Rad und fahre meine 35 Kilometer lange Tour durch die Heide", sagt der 39-Jährige. Die führt ihn auf dem Europäischen Fernwanderweg auf den Brunsberg, dann durch die Höllenschlucht und das Büsenbachtal. Das ist neben dem Brunsberg das zweite zusammenhängende Heidegebiet rund um Buchholz. "Die Höllenschlucht ist gar nicht so steil wie der Name vermuten lässt, wenn man vorher den Brunsberg hochgefahren ist", sagt Karsten Kopf. Auf dem Rückweg bringe er der Familie dann Brötchen mit.

Vor zwei Jahren ist der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Nusswerk von Hamburg nach Buchholz gezogen. Nicht nur wegen der Kinder Beeke, 8, und Oke, 3. "In Hamburg hatte ich mal einen üblen Sturz, weil ich mit einem betrunkenen Radfahrer zusammengestoßen bin", sagt er. Im alten Zuhause in Rahlstedt sei sein Mountainbike zudem so gut wie nie zum Einsatz gekommen. "Dort bin ich meist Trekking-Rad gefahren, damit bin ich rund um Buchholz jedoch nicht mehr besonders weit gekommen", sagt er. Darum habe er das alte Mountainbike aus dem Keller geholt.

Bis er seine Lieblingsstrecke gefunden hatte, dauerte es jedoch ein halbes Jahr. "Ich wollte immer auf den Brunsberg fahren, habe ihn jedoch nicht gefunden", sagt Karsten Kopf. Auf dem Handy konnte er seine Routen verfolgen und musste zweimal feststellen, dass er an der nur 129 Meter hohen Erhebung vorbei gefahren war. Im dritten Anlauf konnte er dann doch den Weitblick über die Heideflächen und Waldgebiete genießen. "Vom Brunsberg aus kann man bei klarer Sicht sogar das Feuerwerk im Hamburger Hafen sehen", sagt Karsten Kopf.

Inzwischen hat er sein 23 Jahre altes Rad durch ein neues Mountainbike ersetzt. Sein Freund Björn Suttrop hat ihnen beiden nun ein neues Trainingsziel gesteckt. "Am 28. September wollen wir beim Crossduathlon in den Harburger Bergen mitmachen", sagt der 35-Jährige. Das heißt 7,5 Kilometer Laufen, 22 Kilometer Mountainbike fahren und anschließend weitere 2,5 Kilometer in Laufschuhen zurücklegen. Bisher hat es Karsten Kopf langsamer angehen lassen. "Wir sind zweimal mit insgesamt acht Kindergarten-Eltern bei den Cyclassics gestartet", sagt er. Natürlich habe im "Team Kindergarten Sonnenblume" jeder die gelb-braune Blume am Helm gehabt. Die Spaßgruppe habe die 55 Kilometer lange Tour auch unter zwei Stunden geschafft.

Vor einem Platten fürchtet sich Karsten Kopf nicht auf seinen Sonntagmorgen-Touren. Gefahrenpotenzial sieht er eher in den wild lebenden Tieren. Bisher habe er jedoch nur ein Reh getroffen. "Wir sind kurz parallel gefahren, ich habe dabei ungeahnte Kräfte freigesetzt, sodass es keinen klaren Sieger gab", sagt er. Nicht geheuer war ihm zunächst die Nachricht, dass ein Wolf in der Gegend um Buxtehude gesichtet worden sei. Darum habe er recherchiert und herausgefunden, dass es sich bei den Vorfahren des Hundes um Fluchttiere handele, die Mountainbiker in der Regel in Ruhe ließen. Karsten Kopf war schon immer vorsichtig, wenn er Wild getroffen hat. "Im Sachsenwald bin ich einmal gestürzt und habe mir den Arm gebrochen. Darum habe ich mein Fahrrad geschoben und sah plötzlich einen Frischling", erzählt er. Aus Angst vor der Bache sei er schnell aufs Fahrrad gestiegen und trotz gebrochenen Ellenbogens nach Hause gefahren.

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