Kreistagsfraktion stellt nach OVG-Urteil die Rechtmäßigkeit des Zwischenlagers in Frage

Winsen. Die Grünen im Landkreis Harburg fordern das Bundesamt für Strahlenschutz auf, die Genehmigung des Atommüll-Zwischenlagers am Kernkraftwerk Krümmel aufzuheben. Anlass ist das Urteil vom 19. Juni, mit dem das Oberverwaltungsgericht (OVG)Schleswig das Zwischenlager am Kernkraftwerk Brunsbüttel für nicht rechtens erklärt hat. Die Grünen-Fraktion im Harburger Kreistag meint, dass mit dem Schleswiger Urteil die Rechtmäßigkeit des Zwischenlagers in Krümmel in Frage gestellt sei.

Wie das Kernkraftwerk Brunsbüttel sei auch das in Krümmel wegen erheblicher Sicherheitsmängel stillgelegt, sagt die Grünen-Fraktionschefin im Landkreis Harburg, Ruth Alpers. Das Urteil des Schleswiger Gerichts sei richtungsweisend und müsse auch auf andere Standorte angewendet werden.

Die Richter am Oberverwaltungsgericht Schleswig begründeten ihr Urteil damit, dass die Risiken für den Fall eines gezielten Terrorangriffs mit Flugzeugen nicht ausreichend berücksichtigt worden seien.

Laut der Bergedorfer Zeitung sollen unter dem Kernkraftwerk Krümmel 1100 Fässer und Gebinde mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll lagern. Der radioaktive Abfall sei in den gleichen gelben Fässern verpackt wie in Brunsbüttel. Über den Zustand des Zwischenlagers in Krümmel gebe es keine verlässliche Aussage. Die Strahlung in dem Lagers sei laut dem Betreiber Vattenfall so hoch, dass Kameras nur für kurze Zweit funktionierten, so die Bergedorfer Zeitung.

Die Menschen im Landkreis Harburg dürften nicht länger dieser Bedrohung, die von dem Atommüll auf der anderen Elbseite ausgehe, ausgesetzt sein, sagt Alpers.