51-Jähriger hat sich am Freitag nach einem Überfall auf den Wildpark Lüneburger Heide auf der Flucht vor der Polizei selbst erschossen.

Hanstedt/Nindorf . Ein Raubüberfall mit dramatischen Folgen hat sich am Freitagnachmittag im Wildpark Lüneburger Heide in Nindorf ereignet. Der Täter, ein 51-jähriger Mann aus Thüringen, hat sich am Ende mit einem Schuss in den Kopf selbst getötet.

Zuvor hatte er die 66 Jahre alte Kassiererin am Eingang des Wildparks mit einer Pistole bedroht und Geld gefordert. Nachdem die Frau ihm ein Bündel kleiner Scheine übergeben hatte, flüchtete der Täter auf den Parkplatz, wo er sich ein Fahrrad nahm. Er fuhr damit in Richtung Garlstorf an die Landesstraße 216, legte das Fahrrad aber nur rund 200 Meter vom Wildparkeingang entfernt wieder ab und verschwand zu Fuß in das Waldgebiet zwischen Nindorf und Garlstorf. Dies hatten Zeugen beobachtet und der Polizei gemeldet. Die Suche der eingesetzten Beamten, die von einem Polizeihubschrauber aus der Luft sowie von Diensthunden unterstützt wurden, konzentrierte sich somit auf den Wald östlich des Parks.

Etwa 600 Meter vom Parkeingang entfernt entdeckten die Beamten bereits nach einiger Zeit einen Mann, der der Täterbeschreibung entsprach. Er war offenbar auf dem Weg zu einem Auto, das in der Nähe auf einem Waldweg geparkt war. Die Polizisten verfolgten ihn durch das Unterholz. Als sie sich ihm schließlich näherten, schoss er in Richtung eines 23 Jahre alten Beamten. Diesen verfehlte er aber, woraufhin der Thüringer die Waffe gegen sich selbst richtete und zusammensackte. Rettungswagen und Notarzt waren zwar nur wenige Minuten später bei dem Mann, die Verletzung war aber so schwer, dass jede Hilfe zu spät kam.

Wie die Polizei später herausfand, war der Mann in mehreren Bundesländern polizeilich in Erscheinung getreten. Welchen Bezug er zum Landkreis Harburg hatte, steht noch nicht fest. Die an dem Vorfall beteiligten Polizeibeamten - die Besatzungen von 13 Funkstreifenwagen, zwei Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber - werden psychologisch betreut.