Werk-Chef ist optimistisch, dass Hittfelds Umgehung kommt. Kies-Trasse schließt an Westspange an

Hittfeld/Rosengarten. Die Nachricht, dass die geplante Westumgehung von Hittfeld im nächsten Jahr noch nicht realisiert werden kann, nahm die Kiesabbau-Firma Otto Dörner gelassen auf. Tilmann Quensell, Mitglied der Geschäftsführung der Otto Dörner GmbH, ist sich sicher, dass die westliche Umfahrung kommt, wenn auch etwas später als geplant. "Nach dem Regierungswechsel wird jetzt erst einmal nur kurz gebremst, und die Karten werden neu gemischt", sagt Quensell. "Dadurch kommt es aber nicht zum inhaltlichen, sondern nur zu einem zeitlichen Bruch", ist er überzeugt.

Für das Unternehmen, das Kies und Sand abbaut, ist die westliche Umfahrung von Hittfeld von wesentlicher Bedeutung. Denn die Planung der Kiesentlastungsstraße, die Eddelsen und Hittfeld vom Lkw-Verkehr entlasten soll, steht in einem engen Zusammenhang mit der geplanten Westumgehung.

Die 1,5 Kilometer lange so genannte Kies-Trasse soll unmittelbar an den geplanten Neubau der Westumgehung anschließen. Bislang fahren die Lastwagen den Standort Eddelsen über die Eddelsener Straße und über die Stichstraße Bäcker-Busch-Weg an. Die neue Kies-Trasse soll als private Erschließungsstraße von der Westumfahrung bis zum südlichen Ende des Bäcker-Busch-Weges zum Kieswerk führen. Sie soll nördlich und parallel zur Autobahn 1 verlaufen. Die Vorkehrungen für die Trasse sind geschaffen. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan steht. Alles, was nun noch fehlt, ist der Zuschuss vom Land in Höhe von insgesamt 2,1 Millionen Euro für die Westumgehung.

Wie berichtet ist es fraglich, dass das Land das Geld für den Bau der Straße für 2014 bereitstellt. Die neue Landesregierung legt den Schwerpunkt auf den öffentlichen Personennahverkehr. Dafür soll mehr Geld fließen als für den Straßenbau. Tilmann Quensell bleibt optimistisch. Seiner Ansicht nach machen alle vorherigen Investitionen wie etwa der Bau der Südspange von Hittfeld keinen Sinn, wenn nicht auch die Westumgehung realisiert wird. Er rechnet lediglich mit einer einjährigen Verzögerung. "Und auf ein Jahr kommt es auch nicht mehr an", sagt er. Nicht nur für Hittfeld, auch für die Gemeinde Rosengarten ist die geplante Kies-Trasse und damit auch die Westumgehung Hittfelds von immenser Bedeutung. Die Bürger in Rosengarten leiden seit Jahren unter dem Dörner-Brummi-Verkehr, da mit Eckel und Klecken gleich zwei Abbaugebiete im Gemeindegebiet liegen.

Jetzt soll ein drittes zwischen Eddelsen und Klecken, westlich der Bahnstrecke und nördlich der Autobahn 1 hinzukommen. Es soll das Abbaugebiet in Klecken, das Ende des Jahres ausläuft, ablösen. Das neue Gebiet umfasst 26 Hektar. Auf dem Areal sollen 5,1 Millionen Kubikmeter Kies und Sand über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren abgebaut werden. Die Gemeinde rechnet mit 88 Lkw-Fahrten pro Tag. Die Brummis sollen über eine Bahnbrücke auch zur Hittfelder Westumfahrung geleitet werden. Insofern setzt sich auch Rosengarten für die Hittfelder Umfahrung ein. "Wenn das Land den Gemeinden die Abbaugebiete aufbürdet, müssen die Begleiterscheinungen so gering wie möglich gehalten werden", sagt Rainer Alka, stellvertretender Verwaltungschef in Rosengarten.