Die Energiewende ist eine Generationen übergreifende Aufgabe. Eine neue Studie der Leuphana-Universität Lüneburg zeigt, dass in diesem Zusammenhang Genossenschaften eine immer stärkere Rolle spielen.

Lüneburg. 80 Prozent des Energieverbrauchs sollen bis zum Jahr 2050 aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dafür sind die Akzeptanz in der Bevölkerung und die finanzielle Teilhabe der Bürger wichtige Faktoren. Eine neue Studie der Leuphana-Universität Lüneburg zeigt, dass in diesem Zusammenhang Genossenschaften eine immer stärkere Rolle spielen. In den vergangenen Jahren lag der Fokus bei den Neugründungen von Energiegenossenschaften auf der Solarenergie. Viele dieser Genossenschaften zeigen jetzt ein verstärktes Interesse an einem Engagement im Windenergiebereich. In der Forschungsstudie wurden 45 Genossenschaften untersucht, die sich dort engagieren. Die meisten von ihnen befinden sich noch im Aufbaustadium.

Die Studie "Bürgerwindparks als genossenschaftliche Kooperationsprojekte" kommt zu dem Ergebnis, dass bei Windprojekten die Finanzierung nicht das Hauptproblem darstellt. Sowohl Risiko- als auch Finanzierungskapital sind in vielen Regionen hinreichend vorhanden. Ein wesentliches Problem stellt jedoch die Flächensicherung dar. Hier haben die Energiegenossenschaften mit oft deutlich kapitalstärkeren Wettbewerbern zu kämpfen. Das führt zu Engpässen bei der Gewinnung geeigneter Flächen.

Um die Genossenschaften angesichts dieser Situation zu unterstützen, sind in den Regionen verschiedene Lösungsansätze entwickelt worden. Ein Weg besteht etwa darin, neue Dienstleistungsgenossenschaften zu gründen, um die Windeignungsflächen zu sichern. Die Genossenschaften haben außerdem damit begonnen, sich untereinander besser zu vernetzen.